taz.de -- Erster Deutscher im Amt: Thomas Bach ist IOC-Präsident

Der Favorit hat es geschafft: Thomas Bach wird Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Er hat angekündigt, das IOC zu professionalisieren.
Bild: Schon vor der Wahl gab's erste Umarmungen: Thomas Bach in Buenos Aires.

BUENOS AIRES dpa | Thomas Bach erhielt bei der 125. IOC-Vollversammlung in Buenos Aires im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen und wird damit Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Er tritt die Nachfolge des Belgiers Jacques Rogge an, der nach zwölf Jahren aus dem Amt scheidet. Bach wurde für acht Jahre gewählt mit einer Chance auf weitere vier Jahre.

Bach wurde seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich im zweiten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit der Stimmen gegen vier im Wettbewerb verbliebene Konkurrenten durch. Wu Ching-Kuo aus Taiwan war als erster der sechs Kandidaten bereits in der ersten Runde ausgeschieden.

Die Wahl ins höchste Amt des Weltsports bedeutet für den Fecht-Olympiasieger von 1976 die Krönung seiner Laufbahn als Sportfunktionär. Zehn Jahre lang war Bach unter Rogge Vizepräsident des IOC. Nach dem gescheiterten Anlauf von Willi Daume 1980 in Moskau war er erst der zweite Deutsche, der den Aufstieg auf den Olymp versuchte.

Der Wirtschaftsanwalt aus Tauberbischofsheim will in seiner Amtszeit das sportliche Weltparlament für Diskussionen mit hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur öffnen und eine professionellere Entscheidungsfindung fördern. Seit seinem IOC-Eintritt 1991 hat der konservative Jurist dank verschiedener Rollen viele Facetten von Olympia kennengelernt.

10 Sep 2013

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