taz.de -- Kleiderordnung in Aussie-Gefängnissen: Rocker müssen Rosa tragen
Der Bundesstaat Queensland verschärft den Kampf gegen Bandenkriminalität – und orientiert sich an US-Vorbildern: Im Knast kriegen Hells Angels ein für sie peinliches Outfit.
SYDNEY afp | Pinke Häftlingsanzüge statt schwarze Rockerkluft: Der australische Bundesstaat Queensland will inhaftierte Mitglieder krimineller Motorradbanden zusätzlich mit rosafarbener Kleidung bestrafen. Premierminister Campbell Newman verwies am Montag auf positive Erfahrungen in US-Gefängnissen, wo die schweren Jungs aus der Rockerszene mancherorts bereits Rosa tragen müssen.
„Das sind Rabauken. Sie tragen gerne furchteinflößende Klamotten, Lederjacken, haben Tätowierungen und ihre Erkennungsfarben“, begründete Newman den geplanten Verzicht auf die traditionell olivgrüne Häftlingsmontur. „Wir wissen, wie peinlich es ihnen sein wird, Pink zu tragen.“
Queensland hatte vergangene Woche schärfere Gesetze im Kampf gegen Motorradbanden wie die „Bandidos“, „Hells Angels“ oder „Finks“ erlassen. Sie werden von den Sicherheitsbehörden inzwischen als „kriminelle Organisationen“ eingestuft, nachdem sie mit ihrer Verwicklung in Drogen- und Waffenhandel zur landesweiten Bedrohung geworden sind.
Bandenmitgliedern drohen nun 15 Jahre Gefängnis zusätzlich zu jeder verhängten Haftstrafe. Außerdem dürfen die Behörden künftig ihre Motorräder zerstören.
Newman bestätigte, dass Justizminister Jarrod Bleijie nach der Gesetzesverschärfung bedroht worden sei, nannte aber keine Einzelheiten. Die Regierung werde nicht vor den Banden zurückweichen. „Wir wissen, dass das kriminelle Gangs sind. Leute, die Drogen herstellen und verkaufen, Elend in unsere Gesellschaft tragen, Menschen bedrohen und zusammenschlagen, teils sogar vergewaltigen und ermorden“, sagte Newman. „Das sind Schwerverbrecher.“
21 Oct 2013
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