taz.de -- Aufklärung der US-Spähaffäre: Snowden behält seine Geheimnisse
Edward Snowden wird nicht zur US-Spähaktion gegen Kanzlerin Merkel aussagen. Sein Anwalt erklärte zudem, dass er einen neuen Job in Moskau habe.
MOSKAU dpa/ap | Der von den USA gesuchte und in Russland untergetauchte Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snwoden wird seinem Anwalt zufolge nicht zur US-Spähaffäre gegen Kanzlerin Angela Merkel aussagen. „Snowden lebt in Russland nach russischen Gesetzen. Er kann nirgendwohin ins Ausland reisen, sonst verliert er seinen gegenwärtigen Status“, sagte Anatoli Kutscherena der Agentur Interfax am Donnerstag.
Außerdem gebe es Vereinbarungen, dass er keine geheimen Informationen enthülle, sagte der Jurist zur möglichen Absicht deutscher Ermittler, Snowden zum Fall des von den USA abgehörten Handys von Merkel zu befragen.
Der US-Enthüller des NSA-Spionageskandals hält sich seit seiner Landung am 23. Juni in Moskau auf russischem Boden auf. Russland hat Snowden Asyl gewährt und lehnt seine von den USA geforderte Auslieferung ab. Kutscherena sagte zudem, dass sein Mandant an diesem Freitag eine Anstellung bei einer großen russischen Internetfirma annehme.
Es soll in Moskau technischer Kundenbetreuer einer Webseite werden und den Job am Freitag antreten. Snowden werde einem der großen russischen Unternehmen helfen, eine der bedeutenden Internetseiten in dem Land zu entwickeln, sagte Kutscherena. Die Betreiber des sozialen Netzwerks Vkontakte - einer Art Facebook auf Russisch - gaben zunächst keinen Kommentar, ob Snowden ihr Arbeitsangebot angenommen habe. Wo sich der US-Bürger aufhält, ist offiziell nicht bekannt.
31 Oct 2013
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