taz.de -- Nach dem Taifun auf den Philippinen: Regierung verteidigt sich

3.600 Tote sind bisher nach dem Tiafun „Haiyan“ gezählt worden, meldet die philippinische Regierung. Kritik am Krisenmanagement wies sie zurück.
Bild: Schlecht erreichbar: Region Samar.

TACLOBAN/LONDON ap/dpa | Eine Woche nach dem Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen hat die Katastrophenschutzbehörde des Landes neue Opferzahlen veröffentlicht. Mittlerweile seien 3.621 Tote gezählt worden, sagte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde, Eduardo del Rosario, am Freitag.

Zuvor hatte es Verwirrung um die bestätigte Zahl der Opfer gegeben. Die Vereinten Nationen hatten 4.460 Tote genannt, diese Zahl aber später zurückgezogen. Einige Behördenvertreter auf den Philippinen gehen aber sogar von mehr als 10.000 Toten aus.

Die philippinische Regierung hat ihr Krisenmanagement nach dem Taifun verteidigt. „In einer Situation wie dieser geht nichts schnell genug“, sagte Innenminister Mar Roxas am Freitag in der Stadt Tacloban, die der Sturm vergangene Woche fast vollständig zerstört hat. „Die Not ist groß, die Not ist dringlich, und du kannst nicht jeden erreichen.“

Die Sorge gilt derzeit vor allem den mindestens 600.000 Menschen, die der Sturm obdachlos gemacht hat. Doch viele von ihnen haben noch immer wenig oder keine Hilfe bekommen. Allerdings rollte die Unterstützung seit den vergangenen 24 Stunden schneller an, wie Reporter vor Ort berichteten. Ausländische Regierungen lieferten Lebensmittel, Wasser und Medizin, ausgebildetes Hilfspersonal wurde in die Region geschickt. Auch Lastwagen und Generatoren trafen schon ein.

Vor der Küste ankerte am Freitagmorgen noch ein US-Flugzeugträger, der sich auf eine groß angelegte Hilfsaktion vorbereitete. Ein Flotte von Helikoptern soll weitere Ladungen an Lebensmittel und Wasser über die am schlimmsten betroffenen Gebiete abwerfen.

Auch die britische Marine hat einen Flugzeugträger auf den Weg in die Gewässer vor den Philippinen geschickt. Von dem Schiff aus sollen Hubschrauber mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten zu den Menschen in entlegenen Gegenden der aus Tausenden Inseln bestehenden Philippinen starten.

Premierminister David Cameron bezeichnete die Folgen des Taifuns als „absolute Tragödie“. Großbritannien habe den Opfern bisher mit mehr als 20 Millionen Pfund (rund 24 Millionen Euro) zur Seite gestanden. „Man kann die Zerstörung sehen und das Leid und es ist ziemlich klar, dass man hier langfristige Hilfe brauchen wird.“

15 Nov 2013

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