taz.de -- Säureattacke auf Bolschoi-Direktor: Balletttänzer schuldig gesprochen

Pawel Dmitritschenko soll mit dem künstlerischen Stil des Direktors des Bolschoi-Theaters unzufrieden gewesen sein. Für das Säureattentat muss er sechs Jahre ins Straflager.
Bild: Er beteuerte seine Unschuld, doch das half nichts: Tänzer Pawel Dmitritschenko.

MOSKAU ap/afp | Der Tänzer Pawel Dmitritschenko ist von einem Gericht für die Säureattacke auf den Direktor des berühmten Moskauer Bolschoi-Theaters schuldig gesprochen worden und muss sechs Jahre ins Straflager.

Das Gericht in der russischen Hauptstadt blieb damit hinter dem von der Staatsanwalt geforderten Strafmaß von neun Jahren Straflager zurück, wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Juri Saruzki, der den Angriff auf Sergej Filin ausführte, wurde zu zehn Jahren Haft und der Fahrer des Fluchtautos, Andrej Lipatow, zu vier Jahren verurteilt.

Nach Überzeugung der Ermittler hatte sich der Solotänzer Dmitritschenko dafür rächen wollen, dass Filin ihm und seiner damaligen Freundin Anshelina Woronzowa große Rollen verweigerte. Dmitritschenko beteuerte vor Gericht seine Unschuld und sagte, er habe gewünscht, dass Filin verprügelt werde. Saruzki gab an, den Säureangriff auf eigene Faust verübt zu haben.

Bolschoi-Direktor Sergej Filin war am 17. Januar in Moskau überfallen und mit Säure übergossen worden. Dabei erlitt er schwere Verätzungen im Gesicht und verlor teilweise seine Sehkraft. Anschließend wurde er in Deutschland in einer Klinik behandelt. Im September kehrte er nach Moskau zurück, um seine Arbeit wieder aufzunehmen.

3 Dec 2013

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