taz.de -- Bundeskartellamt zu Zeitungsverkäufen: „Funke der Frau“ kann kommen
Das Kartellamt macht den Weg frei: Die Funke-Gruppe darf einige Springer-Blätter kaufen. Doch längst nicht jeder Teil des Verlagsdeals ist schon genehmigt.
BONN/DÜSSELDORF dpa/rtr | Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Regionalzeitungen und Frauenzeitschriften von Axel Springer durch die Essener Funke Mediengruppe genehmigt. [1][Das teilte die Behörde in Bonn am Dienstag mit.]
Dazu gehören bei den Regionalzeitungen die Berliner Morgenpost, das Hamburger Abendblatt, die Bergedorfer Zeitung und die Anzeigenblätter in Berlin und Hamburg sowie bei den Frauenzeitschriften Bild der Frau und Frau von heute.
Die geplante Übernahme der Programmzeitschriften sowie die Gründung zweier Gemeinschaftsunternehmen in den Bereichen Vermarktung und Vertrieb werden dagegen noch geprüft.
Der Präsident des Bundeskartellamtes Andreas Mundt erklärte: „Durch die Aufteilung des ursprünglich gemeinsam angemeldeten Zusammenschlussvorhabens in vier Einzelpakete war es möglich, die kartellrechtlich unbedenkliche Übernahme der Lokalzeitungen in Berlin und Hamburg sowie der beiden Zeitschriften Bild der Frau und Frau von heute schnell freizugeben.“
Springer hatte Ende Juli bekanntgegeben, für 920 Millionen Euro traditionsreiche Blätter wie das Hamburger Abendblatt und die Hörzu an die Funke-Mediengruppe zu verkaufen. Die Transaktion sorgte deutschlandweit für viel Wirbel. Springer erwarte, dass die noch ausstehenden Entscheidungen des Kartellamts im kommenden Jahr gefällt werden, [2][bekräftigte der Medienkonzern am Dienstag.] Der Gesamtumfang der Transaktion bleibe unverändert.
3 Dec 2013
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Damit der Programmzeitschriften-Verkauf klappt, sollen diese an den Verlag Klambt gehen – bezahlt mit einem Darlehen von Springer.
Springer treibt mit der Übernahme von N24 den Umbau seiner Medienmarken weiter voran – weg vom bedruckten Papier hin zu digitalen Inhalten.
Der Axel Springer-Konzern kauft den Nachrichtensender N24. Zusammen mit der „Welt“-Gruppe soll eine multimediale Redaktion entstehen.
Funke heißt seine neuen Mitarbeiter von Springer willkommen. Diese wissen allerdings noch gar nicht, wo sie demnächst arbeiten werden.
Das Kartellamt will den Verkauf von Springer-Zeitungen and Funke genau prüfen. Das ist gut: Denn da könnte eine bedenklich große Marktmacht entstehen.
Vor der Übernahme durch die Funke-Gruppe schließt man sich zusammen. Der neue Redaktionsbeirat beim „Hamburger Abendblatt“ steht. Was will er erreichen?
Bei der Axel Springer AG gibt es keine Sentimentalitäten: Sie verkauft große Teile ihres Gedruckten. Das ist eine Warnung für den Rest der Branche.