taz.de -- Festnahme wegen „Rache-Porno“-Site: Geld gegen Nacktfotos

Auf der Website „ugotposted“ konnten Nutzer Nacktfotos von anderen Menschen hochladen. Der Betreiber erpresste damit die Opfer. Nun wurde er festgenommen.
Bild: Nackt im Netz, aber nicht unbedingt freiwillig.

LOS ANGELES afp | In den USA ist der Betreiber einer „Rache-Porno“-Website festgenommen worden, der Intimfotos im Internet veröffentlicht und dann von den Opfern Geld für deren Löschung gefordert hatte.

Dem 27-Jährigen wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Kalifornien Erpressung und Identitätsdiebstahl in zahlreichen Fällen vorgeworfen. Wie Generalstaatsanwältin Kamala Harris mitteilte, soll er mehr als 10.000 kompromittierende Fotos ins Netz gestellt und damit zehntausende Dollar erpresst haben.

Den Ermittlungen zufolge hatte der 27-Jährige vor einem Jahr die Website „ugotposted“ geschaffen, auf der Nutzer anonym und ohne Erlaubnis der Abgebildeten Nacktfotos veröffentlichen konnten. Dabei verlangte die Website, dass stets auch der volle Name, Alter, Wohnort und das Facebook-Profil des Opfers angegeben werden. Auf einer zweiten Website, „changemyreputation“, bot der Betreiber den Opfern dann an, ihre Fotos gegen eine Gebühr von 300 bis 350 Dollar (220 bis 250 Euro) zu löschen.

Der Festgenommene habe intime Fotos nichtsahnender Opfer veröffentlicht und deren „öffentliche Bloßstellung zu einer Ware gemacht“, kritisierte Generalstaatsanwältin Harris. Derartige Kriminelle, die von der Erpressung mit Privatfotos profitierten, würden für ihre „verwerflichen Taten“ verfolgt, betonte sie.

Das Phänomen der „Rache-Pornos“ beschäftigt Ermittler seit Längerem. Dabei stellen Nutzer Intimfotos ihrer Ex-Partner ins Netz, um sich an ihnen für die Trennung zu rächen. Ende Oktober wurde in Kalifornien ein Gesetz verabschiedet, das derartige Taten mit bis zu sechs Monaten Haft bestraft.

11 Dec 2013

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