taz.de -- Flüchtlinge in Griechenland: Richter verbietet TV-Beitrag

Weil die Sendung Ermittlungen erschwere, hat ein griechischer Richter die Ausstrahlung eines TV-Beitrag über tote Flüchtlinge untersagt. Mega TV will trotzdem senden.
Bild: Flüchtlinge in Griechenland.

ATHEN ap | Ein Richter in Griechenland hat einem privaten TV-Sender die Ausstrahlung eines Investigativ-Berichts über den Untergang eines Flüchtlingsboots untersagt. Die Sendung könnte laufenden Ermittlungen zum Vorfall untergraben, hieß es am Donnerstag in der Urteilsbegründung.

Der betroffene Sender Mega TV kritisierte den Richterspruch als Akt der Zensur und kündigte an, den Beitrag wie geplant in der kommenden Woche in einer Episode der beliebten Sendung „Protagonisten“ zeigen zu wollen.

Reporter müssten nicht erst eine richterliche Genehmigung einholen, um berichten zu können, fügte Moderator Stavros Theodorakis hinzu.

In dem TV-Beitrag geht es um die Havarie eines Flüchtlingsboots am 20 Januar, bei der im Mittelmeer mindestens zwölf Menschen ums Leben kamen. Überlebende Migranten warfen den griechischen Behörden vor, ihr Boot mit Gewalt in die Türkei zurückgeschleppt versucht zu haben. Zudem habe die Küstenwache bewusst Rettungsaktionen verhindert.

14 Feb 2014

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