taz.de -- Verschüttete Goldmine in Südafrika: Mehr als 200 Arbeiter eingeschlossen

Tausende Menschen in Südafrika suchen in verlassenen Minen nach Edelmetallen. In einer sind nun mehr als 200 Menschen durch einen abgebrochenen Felsen eingesperrt.
Bild: Licht, Geräte, Sicherheitskleidung: diese Mine ist noch in Betrieb.

JOHANNESBURG afp/dpa | In einer illegalen Goldmine in Südafrika sind womöglich über 200 Arbeiter verschüttet worden. Es gebe Kontakt zu etwas 30 Verschütteten, die in der Mine östlich von Johannesburg gefangen seien, sagte ein Sprecher des privaten Rettungdienstes ER24. „Sie haben uns gesagt, dass noch tiefer in der Erde 200 weitere Menschen sind.“

Laut dem Sprecher waren die Arbeiter am Samstag in die hinter einem Cricket-Stadion im Bezirk Benoni gelegene illegale Mine hinabgestiegen. Ein abgebrochener Felsbrocken versperre ihnen nun den Weg an die Oberfläche.

Passanten hatten die Polizei alarmiert, weil sie Schreie aus dem Untergrund hörten. „Wir versuchen alles, um sie zu retten“, sagte der örtliche Bergungsexperte Roggers Mamaila. Unter anderem sei schweres Gerät herangeschafft worden. Auch laut dem Sprecher von ER24 ist der Zugang zu den Verschütteten „derzeit schwierig“.

In Südafrika suchen Tausende von Menschen illegal in verlassenen Minen nach Edelmetallen. 2009 waren bei einem Brand in einer stillgelegten Goldmine mindestens 82 Menschen getötet worden, als sie dort verbotenerweise nach dem Edelmetall schürften.

16 Feb 2014

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