taz.de -- Neue Regierung für Italien: Matteos Mission gestartet

Jetzt soll er das krisengeplagte Land führen: Der 39-jährige Bürgermeister von Florenz wurde am Montag von Präsident Napolitano mit der Regierungsbildung beauftragt.
Bild: Auf dem Weg zur Macht: Matteo Renzi fährt in den römischen Quirinalspalast ein.

ROM rtr/dpa | Italiens Präsident Giorgio Napolitano hat den Chef der Demokratischen Partei (PD), Matteo Renzi, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Dies gab ein Mitarbeiter des Präsidialamtes am Montag nach einem 90-minütigen Gespräch zwischen Napolitano und Renzi bekannt.

Matteo Renzi nahm den Auftrag unter Vorbehalt an. Nach seiner Nominierung versprach er, seine „gesamte Energie“ einzusetzen, um Italien zu reformieren.

Der 39-jährige Newcomer, bisher Bürgermeister von Florenz, wäre der jüngste Ministerpräsident in der Geschichte des Landes und der dritte Regierungschef in Folge, der nicht vom Volk gewählt wurde. Er kündigte an, er werde am Dienstag mit Beratungen über die Bildung einer neuen Regierung beginnen.

Renzi hatte sich vergangene Woche in einem innerparteilichen Machtkampf gegen Enrico Letta durchgesetzt, der daraufhin als Ministerpräsident zurücktrat. Es wird erwartet, dass er noch im Laufe der Woche sein neues Kabinett vorstellen und sich den nötigen Vertrauensabstimmungen in beiden Parlamentskammern stellen könnte.

Der Chef der Mitte-Rechts-Partei, Angelino Alfano, hatte am Sonntag signalisiert, dass er auch unter Renzi zur Bildung einer Regierung bereit sei. Allerdings müssten die gemeinsamen Ziele erst noch abgesteckt werden.

17 Feb 2014

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