taz.de -- Betrug mit Bio-Eiern: Keine Ermittlungen beim Produzenten
Eine Erzeugergemeinschaft hat Eier zu Unrecht als Bio-Produkt verkauft. Eine planmäßige Täuschung liegt laut Staatsanwaltschaft aber nicht vor.
ROSTOCK dpa | Die Staatsanwaltschaft Rostock wird die Ermittlungen wegen eines möglichen Betrugs bei Bio-Eiern in Kürze einstellen. „Aus den Ermittlungen haben sich keine Anhaltspunkte für eine planmäßige Täuschung der Verbraucher ergeben“, sagte Staatsanwalt Martin Fiedler am Montag der dpa.
Eine Erzeugergemeinschaft aus Mecklenburg-Vorpommern war in den Verdacht geraten, einen Teil ihrer Ware illegal als Öko-Eier in den Handel gebracht zu haben. Bio-Eier werden wesentlich teurer verkauft als die aus Bodenhaltung. Laut Staatsanwaltschaft bestätigten sich die Vorwürfe, dass in einigen Fällen die Auslauffläche der Legehennen zu gering waren. Diese Flächenmaßgabe von vier Quadratmetern, die für das Zertifikat „Bio-Ei“ notwendig ist, sei zwischen 10 und 30 Prozent unterschritten worden.
Die Anklagebehörde werde dieses Ermittlungsergebnis an das zuständige Landesamt in Rostock weiterleiten, das dann über ein mögliches Bußgeld zu entscheiden hat, sagte Fiedler. Die Ermittlungen hatten demnach bereits im Januar 2013 begonnen, als das Landesamt von einem Anwohner über die möglichen Missstände informiert wurde.
Die Erzeugergemeinschaft hatte am Montag auf einen Bericht des Spiegels über den möglichen Betrug auf ihrer Internetseite reagiert. „Jeder unserer Höfe in der Gemeinschaft hat die Ökoverordnung befolgt und die Richtlinien eingehalten.“ Der Gemeinschaft gehören 14 selbstständige Agrarbetriebe an.
24 Mar 2014
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