taz.de -- Datenklau durch „Heartbleed“: Polizei nimmt Kanadier fest

Die kanadischen Behörden haben einen 19-Jährigen abgeführt. Er soll die Sicherheitslücke ausgenutzt haben, um an Steuernummern zu kommen.
Bild: Zur Sicherheit: Passwörter ändern.

OTTAWA afp | Weil er durch die Internet-Sicherheitslücke „Heartbleed“ zugänglich gewordene Daten im Internet gestohlen haben soll, ist ein 19-Jähriger in Kanada festgenommen worden.

Der junge Mann werde verdächtigt, die Sozialversicherungsnummern von rund 900 kanadischen Steuerzahlern gestohlen zu haben, erklärte die Polizei am Mittwoch. In seiner Wohnung sei Computerausrüstung beschlagnahmt worden.

Die Internet-Lücke „Heartbleed“ war vor einigen Tagen bekannt geworden und wird inzwischen repariert. Sie ermöglichte Angreifern den Zugriff auf sehr begrenzte Teile des Arbeitsspeichers von Rechnern.

Die betroffene Verschlüsselungssoftware OpenSSL wird weltweit bei zahlreichen Websites und E-Mail-Servern verwendet, um sicherheitsrelevante Dateneingaben wie Passwörter zu verschlüsseln. Dazu gehören auch bekannte soziale Netzwerke. Schätzungen zufolge nutzt etwa die Hälfte aller Websites weltweit OpenSSL.

17 Apr 2014

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