taz.de -- Rassismus in den USA: Basketballer protestieren
Der Clubchef der Los Angeles Clippers soll sich in einem Telefonat hässlich rassistisch geäußert haben. Die Spieler reagieren mit stummem Protest.
OAKLAND dpa | Im Skandal um Club-Besitzer Donald Sterling haben die Basketballer der Los Angeles Clippers stumm gegen Rassismus protestiert. Die Spieler trugen im Playoff-Spiel der nordamerikanischen Profiliga NBA am Sonntag (Ortszeit) bei den Golden State Warriors schwarze Socken, Stirn- oder Armbänder. Zudem trugen sie ihre Trikots beim Aufwärmen verkehrt herum und verbargen so das Club-Logo. Öffentlich äußerten sich die Spieler nicht.
Clippers-Clubchef Sterling soll auf einer Aufzeichnung zu hören sein, wie er im Gespräch mit seiner Freundin diskriminierende Bemerkungen macht. Damit hatte er einen Proteststurm ausgelöst, sogar US-Präsident Barack Obama hatte sich kritisch zu dem Vorfall geäußert. Der Verein stellte die Authentizität der Aufnahme infrage.
Die Clippers verloren das Spiel 97:118 und mussten damit in der Playoff-Serie den 2:2-Ausgleich hinnehmen. Das sportliche Geschehen rückte aber angesichts des Skandals etwas in den Hintergrund, auch wenn Clippers-Trainer Doc Rivers sagte: „Unsere Botschaft ist zu spielen und uns davon von niemandem abbringen zu lassen.“ Rivers war der einzige, der sich äußerte. Seine Spieler schwiegen. Auf den Tribünen hielten Warriors-Fans Schilder mit der Aufschrift „Kein Platz für Rassismus“ und „Magic ist bei uns immer willkommen“ hoch.
Sterling selbst war nach Aussage von NBA-Commissioner Adam Silver nicht in der Oakland Arena. Seine Ehefrau Rochelle setzte sich gegenüber der Clippers-Bank auf die andere Seite des Spielfelds inmitten von Anhängern der Golden State Warriors. Das fünfte Spiel der Playoff-Serie findet am Dienstag (Ortszeit) in Los Angeles statt.
28 Apr 2014
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