taz.de -- Die Wahrheit: Schwere Schwanzverletzungen
Erkenntnisse eines WM-Pathologen (3): Vorsicht bei Eckstößen mit „Bio-Bällen“. Eingerollte Dreibindengürteltiere sind gefährlich.
Die Welt ist im Fußballfieber. Bernd Gieseking untersucht die Pathologie des Geschehens. Der Linksfuß kennt alle Krankheitsbilder, die mit Ball zu tun haben.
Der erste Ball „ever“ war ein „Bio-Ball“, ein eingerolltes Dreibindengürteltier, auch Kugelgürteltier. „Fuleco“, das Maskottchen der WM.
Das bei brasilianischen Ureinwohnern mit dem Status indischer Kühe geheiligte Wesen wurde von den portugiesischen Kolonialherren als „Ball“ entweiht und mit Füßen getreten. Oft kam es dabei, gerade bei Eckstößen, zu schweren Schwanzverletzungen an den Tieren, die von der Ureinwohnerschaft heimlich versorgt wurden, immer in der Gefahr, von den Portugiesen hart gestraft zu werden.
Noch heute trainiert die portugiesische Nationalmannschaft, allen voran Cristiano Ronaldo, in nächtlichen schwarzen Messen auf grünem Rasen, nur von flackenden Kerzen beleuchtet, mit echten Gürteltieren. Das Verhältnis der Gürteltiere zu normalen Bällen ist dagegen von brüderlicher Verbundenheit und Mitleid mit den Getretenen gezeichnet. Ein Sieg der Deutschen am Montag wäre auch eine Befreiung des Gürteltiers.
14 Jun 2014
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