taz.de -- Entführte israelische Jugendliche: Weitere Palästinenser festgenommen
Nach den entführten Jugendlichen wird auch im Norden nahe der Stadt Nablus gesucht. Außerdem gab es weitere Festnahmen. Israel vermutet die Hamas hinter der Tat.
JERUSALEM ap | Im Zusammenhang mit der Suche nach den entführten drei Jugendlichen im Westjordanland hat die israelische Armee am Dienstag weitere 40 Palästinenser festgenommen. Damit stieg die Zahl der Festnahmen von Palästinensern auf mehr als 200, wie das israelische Militär mitteilte.
Die meisten von ihnen seien Aktivisten der radikalislamischen Hamas, die von Israel verdächtigt werden, hinter der Entführung zu stehen. Es ist damit die größte Razzia gegen die Hamas seit mehr als einem Jahrzehnt.
Die Suche wurde ausgeweitet: Die jüngsten Festnahmen fanden in der im Norden liegenden Stadt Nablus statt, wie das Militär mitteilte. Bislang lag der Fokus der Suche auf der im Süden liegenden Stadt Hebron. Unter den Inhaftierten befanden sich auch Mitglieder der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
Die drei Teenager werden seit vergangener Woche vermisst. Am Wochenende hatte Israel rund 80 Palästinenser festgenommen, am Montag dann noch einmal 40. Darunter war auch der Hamas-Funktionär Abdel Asis Dweik, wie es aus palästinensischen Kreisen hieß. Zudem wurde ein 20-jähriger Palästinenser bei einer Auseinandersetzung mit israelischen Soldaten am Montag im Flüchtlingslager Dschalasun im Westjordanland getötet.
Israel vermutet die radikalislamische Hamas hinter der Entführung. Diese hat gerade gemeinsam mit Abbas eine Einheitsregierung gebildet. Abbas hatte die Entführung verurteilt. Gleichzeitig kritisierte er aber auch die israelische Reaktion auf das Verbrechen.
Darüber hinaus beschossen israelische Kriegsflugzeuge am Dienstagmorgen vier Waffenfabriken und Lagerhallen im Gazastreifen. Dies sei eine Reaktion auf Raketenbeschuss von Gaza auf Israel gewesen, hieß es.
17 Jun 2014
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