taz.de -- Entführte israelische Jugendliche: Beten für die Freilassung

Bei einer Protestaktion haben Israelis Appelle an die Kidnapper der drei Talmudschüler gerichtet. Sie waren Mitte Juni im Westjordanland verschleppt worden.
Bild: Geben nicht auf: Demonstranten in Tel Aviv.

JERUSALEM afp | Zehntausende Israelis haben am späten Sonntag in Tel Aviv ihre Solidarität mit den vor zwei Wochen im Westjordanland verschleppten israelischen Jugendlichen bekundet. Die Teilnehmer der Kundgebung beteten und sangen, während die Mütter der drei entführten Jugendlichen Appelle an die Kidnapper zur Freilassung ihrer Söhne richteten.

Der gewählte Präsident Reuven Rivlin, der Anfang Juli sein Amt antritt, rief die internationale Gemeinschaft im israelischen Radio auf, sich nicht mit einer Verurteilung der Tat zufrieden zu geben. „Vielmehr muss gehandelt werden, um die Freilassung der drei jungen Israelis zu erreichen“, sagte Rivlin.

Die drei Talmudschüler im Alter zwischen 16 und 19 Jahren waren am 12. Juni im Westjordanland verschleppt worden. Israel macht die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas für die Entführung verantwortlich - was diese bestreitet. Die israelische Armee hatte danach den größten israelischen Militäreinsatz im Westjordanland seit einem Jahrzehnt gestartet, um die Jugendlichen und ihre Entführer zu finden.

Bei den Razzien wurden bislang fünf Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt. Fast 400 Palästinenser wurden festgenommen, zwei Drittel von ihnen sind Mitglieder der Hamas.

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Ziel im Süden des von der Hamas regierten Gazastreifens wurde nach palästinensischen Angaben am Sonntagabend ein Palästinenser getötet. Der Angriff nahe der Stadt Chan Junis sei von einer israelischen Drohne geflogen worden, hieß es. Ein israelischer Armeesprecher sagte, der Angriff habe „Terroristen“ gegolten, die den Abschuss von Raketen auf israelisches Gebiet vorbereitet hätten.

30 Jun 2014

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