taz.de -- Die Wahrheit: Langweilige Kugel

Erkenntnisse eines WM-Pathologen (26): Trainer und Mannschaften wechseln andauernd, nur der Ball bleibt gleich. Warum eigentlich?

Die Welt ist im Fußballfieber. Bernd Gieseking untersucht die Pathologie des Geschehens. Der Linksfuß kennt alle Krankheitsbilder, die mit Ball zu tun haben.

So! Vorbei! Abpfiff. Endlich. Es wurde auch langsam langweilig. Das Langweiligste an der WM war der Ball. Immer rund. Der Ball hat einen Umfang zwischen 68,5 und 70 cm, Gewicht zwischen 410 und 450 Gramm. Zu jeder WM und EM ein neues Design – es soll ja was gekauft werden, sonst bräuchte die Fifa den Kram gar nicht zu veranstalten.

Der aktuelle „Brazuca“ kostet 129,95 Euro – ist aber immer noch die gleiche Kugel. Wie die Trainer sich gegenseitig mit der Aufstellung überraschen, müsste der Schiedsrichter die Spieler jeweils mit einem anderen Ball überraschen können.

Mal würde mit einem Tennisball gespielt werden, im nächsten Spiel mit Golfball, dann mit einem Tischtennisball, das Halbfinale mit Medizinball, im Finale mit einem Plastikball aus dem Kaufhaus, in der Halbzeit Wechsel auf einen nicht aufgepumpten Lederball. Für die Verlängerung des Endspiels gibt’s eine Billardkugel, fürs Elfmeterschießen dann einen Bowlingball.

13 Jul 2014

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Gieseking

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