taz.de -- Datensicherheit für Smartphones: Einfach durchklicken geht nicht

Das unbemerkte Abgreifen von Nutzerdaten soll erschwert werden. Der Bundesverbraucherminister will deshalb den Einwilligungsvorbehalt im Datenschutzrecht stärken.
Bild: Zukünftig müssen deutsche Handybesitzer sich nicht hinter einer Maske verbergen.

MÜNCHEN afp | Bundesverbraucherminister Heiko Maas (SPD) will das unbemerkte Abgreifen von Nutzerdaten erschweren. Auf Smartphones und Tablets würden eine Vielzahl von Daten abgegriffen, ohne dass der Nutzer dies merke, kritisierte Maas im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus. Er wolle deshalb den Einwilligungsvorbehalt im Datenschutzrecht stärken.

Anders als bisher werde es dann nicht reichen, dass die Datenzugriffe von Apps in den allgemeinen Geschäftsbedingungen ständen. „Die liest niemand durch, sondern klickt sie einfach an“, sagte Maas. „Damit veräußert man aber oft sämtliche Rechte vom Adressbuch über Fotos und den Standort.“

Bei vielen Apps seien solche Daten aber gar nicht notwendig für die Funktionsfähigkeit. „Wenn ich eine Taschenlampen-App nutze, muss die nicht über GPS mein Handy orten können“, kritisierte der Minister.

„Die Anbieter werden viel ausführlicher darauf hinweisen müssen, welche Daten sie verwenden wollen. Sie dürfen sie nur auswerten und weitergeben, wenn der Kunde dem ausdrücklich und erkennbar zugestimmt hat“, erläuterte Maas sein Vorhaben.

Dies könne aber nur auf EU-Ebene geregelt werden, weshalb er sich dafür einsetzen werde, dass eine entsprechende Regelung 2015 mit der EU-Datenschutzgrundverordnung verabschiedet werde.

31 Aug 2014

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