taz.de -- Wolfgang Schäuble über AfD: Schande für Deutschland

Bundesfinanzminister Schäuble wirft der AfD vor, Ressentiments auch gegen behinderte Menschen zu schüren. Er schlägt schärfere Töne an.
Bild: „Ich mag sie nicht und sie mögen mich nicht“, sagt Schäuble

BERLIN/WASHINGTON dpa | Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) schlägt in der Auseinandersetzung mit der eurokritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) schärfere Töne an. Vor der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington sagte Schäuble am Donnerstag, die AfD sei eine Schande für Deutschland. Die AfD nutze alle Ressentiments, propagiere Fremdenfeindlichkeit und sei gegen Minderheiten. „Ich mag sie nicht, und sie mögen mich nicht.“

Schäuble warf der AfD vor, in politischen Debatten Ressentiments auch gegen behinderte Menschen zu schüren. Der CDU-Politiker hatte seine Partei zuvor bereits zu einer härteren Gangart gegenüber der AfD aufgefordert und gemahnt, sich mit den Populisten stärker auseinanderzusetzen. AfD-Chef Bernd Lucke sagte zu Schäubles Äußerungen: „Wir bedauern, dass der Finanzminister im Alter seine Contenance nicht mehr wahren kann.“

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) rechnet nicht damit, dass die AfD rasch wieder von der Bildfläche verschwindet. „Bei der AfD sagen viele, sie wird sich zerlegen“, sagte er der Berliner Zeitung am Freitag.

„Ich bin da nicht so sicher. Wenn alle europäischen Länder eine anti-moderne Protestpartei haben, spricht vieles dafür, dass wir die auch haben. Ich will mich damit aber nicht abfinden, sondern arbeite dafür, dass sie wieder verschwindet.“ Am Donnerstag hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die AfD als Schande für Deutschland bezeichnet, weil sie Fremdenfeindlichkeit propagiere.

10 Oct 2014

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