taz.de -- Wirtschaftswissenschaftler geehrt: Nobel-Gedächtnispreis für Jean Tirole

Für seine Forschungen über Marktmacht und Regulierung wird der französische Ökonom Jean Tirole mit dem Preis der Schwedischen Reichsbank ausgezeichnet.
Bild: Im Wirtschaftsolymp angekommen: Jean Tirole wird bei der Preisträgerverkündigung eingeblendet.

STOCKHOLM dpa | Den Wirtschaftsnobelpreis bekommt in diesem Jahr der französische Ökonom Jean Tirole. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt. Der 61-Jährige Ökonom bekomme die Auszeichnung „für seine Analyse von Marktbeherrschung und -regulierung“, hieß es. Tirole habe „verdeutlicht, wie Industrien mit ein paar mächtigen Firmen verstanden und reguliert werden“ könnten.

Tirole ist nach Maurice Allais (1988) und Gérard Debreu (1983) erst der dritte Franzose, der den begehrten Preis erhält. Er lehrt an der Universität Toulouse. Zu Tiroles Arbeitsschwerpunkten gehören industrielle Organisation, Banken- und Finanzwesen sowie psychologische Aspekte der Wirtschaftswissenschaft.

Forschern aus den USA wurde der Wirtschafts-Nobelpreis bisher am häufigsten zugesprochen. Auch 2013 war die Auszeichnung an Amerikaner gegangen: Die Jury prämierte die Forschungen der drei Börsenpropheten Eugene F. Fama, Lars Peter Hansen und Robert J. Shiller.

Der Wirtschaftspreis ist keiner der traditionellen Nobelpreise, die auf den letzten Willen des schwedischen Industriellen Alfred Nobel zurückgehen. Die Reichsbank stiftete ihn nachträglich 1968. Deshalb trägt die Auszeichnung nicht offiziell den Namen Nobelpreis – und wird auch nicht in derselben Woche wie die anderen Preise verkündet.

Der „Preis der schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften zum Andenken an Alfred Nobel“ ist aber wie alle Nobelpreise mit acht Millionen schwedischen Kronen dotiert und wird am 10. Dezember – dem Todestag des Preisstifters – in Schwedens Hauptstadt Stockholm verliehen. Allein der Friedensnobelpreis wird in Oslo überreicht.

13 Oct 2014

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