taz.de -- „Deepwater Horizon“-Katastrophe: 320.000.000 Liter Öl auf dem Grund
Anhand tausender Sedimentproben wurde die bei der „Deepwater Horizon“-Havarie ausgelaufene Ölmenge neu berechnet. Sie ist weit größer als die von BP genannte.
WASHINGTON afp | Infolge der Katastrophe auf der BP-Ölplattform „Deepwater Horizon“ haben sich laut einer Studie bis zu zwei Millionen Barrel Öl (rund 320 Millionen Liter) auf dem Meeresgrund abgelagert. Für die am Montag in der US-Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Science (PNAS) [1][veröffentlichte Studie] analysierten die Wissenschaftler die Ölmenge bei mehr als 3.000 Sedimentproben von 534 Stellen in bis zu 1.300 Meter Tiefe.
Nach der Explosion der Bohrplattform „Deepwater Horizon“ hat sich das freigesetzte Öl demnach auf einer Fläche von bis zu 3.200 Quadratkilometern verteilt. An der Frage, wie viele Barrel Öl bei der Katastrophe ins Meer austraten, entscheidet sich die Höhe der Entschädigung und des Schadensersatzes, welche die US-Justiz von dem britischen Ölkonzern BP fordert.
Während die offizielle US-Schätzung von 4,9 Millionen Barrel ausgeht, setzt BP selbst die Menge bei 3,1 Millionen an. Die neue Studie geht von rund fünf Millionen Barrel (rund 800 Millionen Liter) aus, von denen sich bis zu zwei Millionen auf dem Meeresboden ablagerten. Im Januar will die Justiz ein neues Verfahren beginnen, um über die genaue Ölmenge zu entscheiden.
Die „Deepwater Horizon“ war im April 2010 nach einem Brand gesunken, elf Arbeiter kamen ums Leben. 87 Tage lang lief Öl in den Golf von Mexiko. Es war die bislang schlimmste Ölpest in der US-Geschichte.
28 Oct 2014
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