taz.de -- Lokführergewerkschaft GDL: Einigung vor Weihnachten möglich

Der GDL-Chef Claus Weselsky zeigt sich kompromissbereit. Er hofft auf eine schnelle Klärung der Frage, welche Gewerkschaft welche Angestellten vertreten darf.
Bild: Da fahren sie wieder.

BERLIN afp | Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hält eine Lösung des Tarifstreits mit der Deutschen Bahn noch vor Weihnachten für möglich. „Sicherlich ist eine Einigung möglich“, dafür müsse aber “endlich“ über Inhalte gesprochen werden, forderte Weselsky am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sei „kompromissbereit“. Er sei sich bewusst, dass bei einer Forderung von fünf Prozent mehr Lohn solch ein Gehaltsplus am Ende der Tarifgespräche nicht herauskomme.

Der Tarifstreit zwischen GDL und der Deutschen Bahn dauert bereits seit Monaten an. Knackpunkt ist die Forderung der Lokführergewerkschaft, auch für das Zugpersonal Tarifverhandlungen zu führen. Dieses ist mehrheitlich in der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) organisiert und wird bisher von dieser vertreten. Die Bahn will deshalb zunächst die Spielregeln künftiger Tarifgespräche klären. In diesem Punkt waren Gespräche vor einer Woche gescheitert.

Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte der Bild am Sonntag, er könne nicht garantieren, dass der Tarifstreit bis Weihnachten gelöst sei. Er rief die GDL zu einer raschen Wiederaufnahme der Gespräche auf. Zunächst wurde kein neuer Termin für ein Treffen beider Seiten bekannt.

10 Nov 2014

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