taz.de -- Protest gegen Flüchtlinge in Berlin: Hellersdorf marschiert wieder
Hunderte haben am Montagabend gegen Flüchtlingsunterkünfte in Berlin demonstriert. Die Gegenproteste fielen kleiner aus.
BERLIN dpa | Befürworter und Gegner von Flüchtlingsunterkünften in Berlin haben am Montagabend in Buch und Hellersdorf demonstriert. In beiden Fällen kam es nach Angaben der Polizei vom Dienstag zu keinen größeren Zwischenfällen.
In Hellersdorf wurde allerdings eine junge Frau durch einen Flaschenwurf aus der Gruppe der Flüchtlingswohnheim-Gegner leicht verletzt. Zudem versuchte die Gruppe, den Bauzaun für das geplante Containerdorf an der Landsberger Allee umzuwerfen, was die Polizei verhinderte.
An der Gegendemonstration der Befürworter einer Flüchtlingsunterkunft an diesem Ort nahmen schätzungsweise 400 Menschen teil, an der auch von Rechtsextremisten unterstützten zuerst angemeldeten Veranstaltung dagegen etwa 700.
Deutlich weniger Teilnehmer gab es in Buch am Bauplatz der geplanten Unterkunft. Dort hatte im Gegensatz zu Hellersdorf die Gruppe der Befürworter die erste Demonstration angemeldet. Sie zählte an der Wiltbergstraße etwa 100 Teilnehmer. Die dem rechten Lager zuzuordnenden Gegendemonstranten waren etwa doppelt so stark. In dieser Gruppe wurden Ordner durch Eierwürfe leicht verletzt.
18 Nov 2014
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