taz.de -- Alternative für Deutschland: Neuer Spitzenstreit

Der AfD-Fraktionschef in Brandenburg, Alexander Gauland, bezeichnet Parteichef Bernd Lucke als „Kontrollfreak“ mit zu großen Machtambitionen. Das finden nicht alle.
Bild: Das ist kein Dirigent, sondern AfD-Chef Bernd Lucke

BERLIN dpa | An der Spitze der Alternative für Deutschland (AfD) kriselt es schon wieder. Der Fraktionsvorsitzende im brandenburgischen Landtag, Alexander Gauland, bezeichnete Parteichef Bernd Lucke in einem Interview mit der „Zeit“ als „Kontrollfreak“, der in jeden kleinsten Landesverband hineinregieren wolle. Auch störe ihn das Bestreben Luckes, alleiniger Parteivorsitzender werden zu wollen.

AfD-Bundesgeschäftsführer Georg Pazderski entgegnete am Mittwoch auf Anfrage, er teile Gaulands Vorbehalte nicht. „Lucke ist nun einmal das Gesicht der Partei, dazu haben ihn vor allem die Medien gemacht.“ Dass Lucke hart arbeite und mitten in der Nacht E-Mails an Parteikollegen schicke, sei aus seiner Sicht eher positiv.

Bislang wird die Partei von einem dreiköpfigen Gremium geführt, dem neben Lucke auch der Publizist Konrad Adam und die sächsische AfD-Landesvorsitzende Frauke Petry angehören.

Im Oktober hatte sich Gauland mit Hans-Olaf Henkel angelegt, der wie er selbst Stellvertreter im AfD-Führungsgremium ist. Nachdem sich Henkel herablassend über Verschwörungstheoretiker in den Reihen der AfD geäußert hatte, war ihm von Gauland indirekt der Parteiaustritt nahegelegt worden. Dieser Zwist ist inzwichen beigelegt.

19 Nov 2014

TAGS

Schwerpunkt AfD
Bernd Lucke
Alexander Gauland
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt AfD

ARTIKEL ZUM THEMA

Streit in der Alternative für Deutschland: Fünf gegen Lucke

Ein enttäuschtes Volk, eine Partei, ein Vorsitzender? Für seinen Plan einer Ein-Mann-AfD-Spitze erntet Bernd Lucke heftigen Gegenwind. Ihm wird ein „Alleingang“ vorgeworfen.

Debatte Frauenbild in der AfD: Mit Gott für Kontrolle

Rechtspopulisten in der AfD bedienen antifeministische Forderungen. Sie fußen auf organisiertem Hass gegen Frauen und der Abwertung von Kinderrechten.

Machtkampf bei der AfD: Eins zu Null für Lucke

AfD-Chef Bernd Lucke will die Anzahl der Vorsitzenden von drei auf einen reduzieren. Seine Co-Chefs wollen das nicht. Der Parteitag entscheidet.

AfD-Nebengeschäft ist rechtmäßig: Zwei Millionen Euro vergoldet

In ihrem Gold-Shop handelt die AfD mit Edelmetall, um die Rückerstattung der Wahlkampfkosten auszuschöpfen. Norbert Lammert will das stoppen.

AfD-Basis streitet über Allianzen: Alternative für Hooligans

Die Basis der AfD streitet sich darüber, ob Parteimitglieder Hooligans unterstützen dürfen. Derweil lässt sich Parteichef Lucke von der britischen Anti-Europa-Partei Ukip einladen.

AfD und Verschwörungstheoretiker: Annäherung an die Wirrköpfe

Der rechte Publizist Jürgen Elsässer sucht die Nähe zur AfD. Dies stößt sowohl bei der Basis auf Gegenliebe – als auch bei Funktionär Alexander Gauland.

Richtungsstreit in der AfD: Alte Männer, gar nicht aalglatt

National-konservativ oder lieber wirtschaftsliberal? An der Parteispitze streiten Alexander Gauland und Hans-Olaf Henkel um den Kurs.

Antisemitismus in der AfD: Alternative ganz rechts

Ein AfD-Politiker hat auf Facebook eine antisemitische Karikatur veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft Cottbus ermittelt jetzt gegen ihn wegen Volksverhetzung.

Extra3 persifliert AfD-Wahlspot: Alles nur gespielt

Die AfD hatte Schauspieler für ihren Wahlspot gekauft. Die Satiresendung Extra3 engagiert dieselben Darsteller und produziert mit ihnen ein Remake.

Holocaust-Leugner in der AfD: AfD im Kampf mit sich selbst

Ein AfD-Kreissprecher sagt, die Alliierten hätten die Gaskammern im KZ Dachau gebaut und Hitler habe den Krieg nicht geplant.