taz.de -- Schwere Sicherheitsmängel am Flughafen: Nachschulungen in Frankfurt

Frankfurt/Main droht die Einstufung als „Non-Schengen-Airport“. Schlecht geschultes Personal soll nach einem Medienbericht die Ursache sein.
Bild: Könnte bald außerhalb des Schengenraums liegen: der Flughafen in Frankfurt/Main.

BERLIN afp | Bei verdeckten Kontrollen hat die EU-Verkehrskommission gravierende Sicherheitsrisiken an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main entdeckt. Den Prüfern hätten bei jedem zweiten Versuch Waffen oder gefährliche Gegenstände durch die Passagierkontrolle schmuggeln können, berichtete die Bild am Sonntag.

Die EU-Kommission wollte den als geheim eingestuften Prüfbericht demnach nicht kommentieren. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte der Zeitung: „Wir haben Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit der Passagiere wieder zu gewährleisten.“

Dem Bericht zufolge ist schlecht geschultes Personal der beauftragten Dienstleister der Hauptgrunde für das Sicherheitsleck. Demnach konnten die Mitarbeiter unter anderem die Röntgenbilder bei den Handgepäckkontrollen nicht richtig deuten. „Wir nehmen das sehr ernst“, sagt Flughafen-Sprecher Christopher Holschier. „Insgesamt 2.500 Mitarbeiter werden derzeit neu geschult, damit verdächtige Gegenstände nicht mehr durch die Kontrollen kommen.“

Sollten die Maßnahmen nicht greifen, drohe die EU-Kommission damit, den Flughafen Frankfurt am Main als „Non-Schengen-Airport“ einzustufen, heißt es in dem Bericht weiter. Dann müssten sich Flugreisende, die über Frankfurt fliegen, bei der Einreise in andere EU-Länder einer erneuten Sicherheitskontrolle unterziehen.

21 Dec 2014

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