taz.de -- Rechtsextremismus in Italien: Razzia unter Terroristen

Bei einer landesweiten Polizeiaktion wurden 14 Anhänger einer neofaschistischen Gruppe festgenommen. Sie hatten unter anderem Anschläge geplant.
Bild: Passanten zeigen den Faschisten-Gruß bei der Beerdigung eines Sohnes von Benito Mussolini.

ROM dpa | Die italienischen Behörden haben bei einer landesweiten Razzia Anschlagspläne einer neofaschistischen Terrorgruppe aufgedeckt. Insgesamt 14 Menschen aus mehreren Regionen des Landes wurden bei Einsätzen von Anti-Terror-Einheiten festgenommen, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Montag berichtete.

Die Gruppe soll „gewalttätige Aktionen gegen institutionelle Ziele“ wie Richter, Politiker oder Ordnungskräfte geplant haben, so die Ermittler. Die Organisation habe mehrmals versucht, dazu Waffen zu beschaffen.

Insgesamt ermittelt die Behörden laut Ansa gegen rund 40 Verdächtige. Die Gruppe soll sich an der 1973 aufgelösten neofaschistischen Terrororganisation Ordine Nuovo orientiert haben.

Die Mitglieder wollten den Ermittlern zufolge mit ihren Anschlägen die öffentliche Ordnung destabilisieren und sich anschließend als neue Partei etablieren. Den Festgenommenen werden unter anderem Vereinigung zu terroristischen Zwecken und Aufhetzung vorgeworfen.

22 Dec 2014

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