taz.de -- Liste des Wiesenthal-Zentrums: Platz 4 für israelfeindliche Linke
Wegen des „Toilettengate“ landen vier Linke-Abgeordnete auf der Antisemitismus-Liste des Wiesenthal-Zentrums. Ihre Aktion habe Hass gegen Israel geschürt.
BERLIN/LOS ANGELES dpa | Die US-Menschenrechtsorganisation Simon-Wiesenthal-Zentrum zählt die „Toiletten-Affäre“ bei der Linkspartei zu den [1][zehn schlimmsten antisemitischen Entgleisungen des Jahres 2014].
Dabei ging es um die Beteiligung von drei Bundestagsabgeordneten und einem Vorstandsmitglied der Linken an einer Israel-kritischen Veranstaltung einen Tag nach dem Jahrestag der November-Pogrome gegen Juden 1938. Im Anschluss daran war Linksfraktionschef Gregor Gysi von zwei Teilnehmern mit einer Kamera bis auf die Toilette [2][verfolgt und beschimpft worden].
Die vier Politikerinnen landeten auf Platz vier der Rangliste, die vom Wiesenthal-Zentrum am Ende jedes Jahres veröffentlicht wird. Die Abgeordneten Inge Höger, Annette Groth und Heike Hänsel sowie Vorstandsmitglied Claudia Haydt hätten eine „entscheidende Rolle dabei gespielt, während des 'Toilettengate'-Skandals Hass gegen Israel zu schüren“, schrieb das Wiesenthal-Zentrum zur Begründung. „Sie sind Teil einer größeren Gruppe von Hardcore-Israel-Gegnern unter den Linken-Abgeordneten.“
In der Linken hatte der Skandal für Verwerfungen gesorgt. Prominente Vertreter des gemäßigten Parteiflügels distanzierten sich in einem Internet-Aufruf von den vier Politikerinnen und forderten Konsequenzen. Die Fraktion forderte die Abgeordneten daraufhin aber lediglich auf, sich künftig bei Nahost-Themen zurückzuhalten.
30 Dec 2014
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