taz.de -- Boko Haram in Nigeria: Mörderischer Angriff auf Baga
Zum wiederholten Mal attackieren nigerianische Dschihadisten die Stadt Baga. Nach Regierungsangaben starben bei dem brutalen Angriff hunderte Menschen.
GENF/ABUJA epd | Bei einem Angriff der dschihadistischen Miliz Boko Haram auf die nordnigerianische Grenzstadt Baga sind nach Regierungsangaben hunderte Menschen getötet worden. Das sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter am Donnerstag [1][dem britischen Sender BBC].
Demnach stürmten die Dschihadisten Baga am Mittwoch und steckten alle Häuser in Brand. Die Stadt sei dem Erdboden gleichgemacht worden, die Straßen seien mit Leichen übersät. Es ist der zweite Angriff von Boko Haram auf die Stadt binnen weniger Tage.
Bereits am Samstag waren in Baga stationierte Einheiten der Armeen von Nigeria, dem Tschad und dem Niger vor den Terroristen geflohen und hatten die Bevölkerung schutzlos zurückgelassen. Tausende Bewohner waren daraufhin geflohen.
Nach Angaben der BBC kontrolliert Boko Haram jetzt Baga und 16 benachbarte Dörfer und Städte. Der Bundesstaat Borno, in dem Baga liegt, steht in weiten Teilen unter der Herrschaft der Terrorgruppe.
Boko Haram versteht sich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida. Der Name bedeutet „Westliche Bildung ist Sünde“. In den vergangenen Jahren sind bei Anschlägen der Gruppe vor allem im Nordosten Nigerias Tausende Menschen ums Leben gekommen. Ziel von Boko Haram ist nach eigenen Angaben die Errichtung eines Kalifatsstaates im Norden Nigerias. Die Bewegung ist auch in zahlreiche kriminelle Geschäfte verstrickt.
8 Jan 2015
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Nigerias ausufernder Bürgerkrieg ruft die Nachbarn auf den Plan. Einer verstärkten Kooperation steht die Tendenz zur Abschottung voneinander entgegen.
Einen Angriff der Terrorgruppe Boko Haram wehren die Streitkräfte im Nordosten Nigerias ab. Nichts ausrichten können sie gegen eine junge Selbstmordattentäterin.
Islamisten von Boko Haram machen die Stadt Baga dem Erdboden gleich. Nach aktuellem Stand gibt es wohl Hunderte Tote.
Sechs Wochen vor den Wahlen fällt das Hauptquartier der regionalen Eingreiftruppe im Nordosten des Landes an die Islamisten.
Von fünf im Juni verschwundenen nigerianischen Fußballerinnen ist nur eine wieder aufgetaucht. Anzeichen für ein Verbrechen gebe es aber nicht, sagt die Polizei.
Die islamistische Terrormiliz hat im Norden des Landes mindestens 30 Dorfbewohner getötet. Kameruns Luftwaffe bombardierte ein Trainingscamp der Extremisten.
Mindestens 26 Menschen wurden bei zwei Explosionen getötet, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Über die Täter gibt es noch keine Informationen.