taz.de -- Hillary Clintons Mailaffäre: Sie haben null gespeicherte E-Mails
Kein Ende in der Debatte um Hillary Clinton und ihren Umgang mit E-Mails. Laut Republikanern soll sie alle Korrespondenz auf ihrem Privatrechner gelöscht haben.
WASHINGTON dpa | Neue Vorwürfe in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton: Die wahrscheinliche demokratische Präsidentschaftskandidatin für 2016 hat anscheinend alle Korrespondenz auf ihrem persönlichen Rechner gelöscht. Das teilte der republikanische Vorsitzende eines Kongress-Ausschusses, Trey Gowdy, am Freitag mit.
Er berief sich dabei auf Angaben von Clintons Anwalt David Kendall, der laut New York Times und anderer Medien [1][das Vorgehen der Ex-Ministerin aber als völlig legitim verteidigte]. Gowdy sprach dagegen von einem bisher beispiellosen Vorgang. Clinton habe mit der Säuberung des Rechners der Bevölkerung die Möglichkeit genommen, sich näher über ihre Arbeit als US-Außenministerin (2009 bis 2013) zu informieren.
Kürzlich war bekannt geworden, dass Clinton als US-Chefdiplomatin entgegen allen Gepflogenheiten ausschließlich eine private E-Mail-Adresse für ihre dienstlichen Korrespondenzen benutzt hat. Als das Außenministerium sie aufforderte, der Behörde alle auf ihre Arbeit bezogenen E-Mails zu übergeben, gab sie 30 000 Korrespondenzen heraus - aussortiert von einem eigenen Team. Danach, so Gowdy, löschte sie den Rest.
Der Republikaner leitet einen Parlamentsausschuss, der sich mit dem islamistischen Terroranschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi im September 2012 beschäftigt. Dazu forderte er Korrespondenzen von Clinton an. Die E-Mail-Affäre könnte der ehemaligen First Lady im Präsidentschaftswahlkampf schaden: Clinton steht seit langem im Ruf, geheimniskrämerisch zu sein. Ihre Gegner dürften ihren Umgang mit den Korrespondenzen nutzen, diesen Vorwurf zu untermauern.
28 Mar 2015
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