taz.de -- Abendspiel der Fußball-Bundesliga: FC Eiskalt München

Ohne Robben, Alaba und Ribéry wählt Bayern München bei Dortmund eine Defensivtaktik – und hat Erfolg. Das entscheidende Tor erzielte Ex-Borusse Robert Lewandowski.
Bild: Voll auf den Ball fokussiert: Torschütze Robert Lewandowski (links) und Neven Subotic

DORTMUND dpa | Der FC Bayern München hat sich trotz großer Personalsorgen im Prestigeduell keine Blöße gegeben und seinen Weg zum Titel-Triple unbeirrt fortgesetzt. Der Rekordmeister entschied die Top-Partie des 27. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Borussia Dortmund mit 1:0 (1:0) für sich und geht mit weiterhin zehn Zählern Vorsprung auf die Zielgerade in der Meisterschaft.

Vor 80.667 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park erzielte Robert Lewandowski (36.) in einer mäßigen Partie den Treffer für die Bayern. Dem zuvor in sieben Spielen unbesiegten BVB bleibt wohl nur noch der DFB-Pokal als Sprungbrett für einen internationalen Startplatz in der kommenden Saison.

Münchens Trainer Pep Guardiola musste 14 Tage nach der Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach in Franck Ribéry, Arjen Robben, David Alaba und Holger Badstuber auf vier Spieler verzichten und veränderte sein Team gleich auf mehreren Positionen. Mit einer Dreierkette in der Defensive, wo Dante wieder eine Chance erhielt, und einem kompakten Fünfer-Mittelfeld sollte der erwartete Offensivdrang des BVB aufgehalten werden.

Dabei feierte Kapitän Philipp Lahm nach viermonatiger Verletzungspause und zwei Kurzeinsätzen sein Startelf-Comeback, auch Thiago Alcantara kehrte im zweiten Abschnitt nach langer Pause zurück. Ex-Borusse Mario Götze wurde gut zehn Minuten vor Schluss erst eingewechselt.

Kampl statt Kagawa

Die Dortmunder, die auf drei Spieler verzichten mussten, vertrauten in der offensiven Ausrichtung diesmal auf Kevin Kampl statt Shinji Kagawa in der Zentrale und sorgten in der Anfangsphase für ein wenig Schwung. Vor allem der gut aufgelegte Marco Reus brachte mit seinem Tempo und Direktspiel häufig Gefahr, der direkte Zug zum Tor blieb dabei jedoch aus.

Die Bayern, die von den acht zuvor ausgetragenen Pflichtspielen gegen Dortmund nur eines verloren, fanden in einer recht zerfahrenen Partie und mit neuformierter Mittelfeldreihe erst allmählich ihren Rhythmus, allerdings fehlte dem Angriffsspiel der Münchener jeglicher Druck. Nur einmal konnte sich Thomas Müller links durchsetzen und Lewandowski in Szene setzen. Der Ex-Dortmunder traf noch vor der Pause per Kopf zum 1:0 für die Gäste. Zuvor vergab Xabi Alonso, dessen 25-Meter-Freistoß knapp das Tor verfehlte, die erste gute Gelegenheit für die Bayern.

Damit gewann das Spiel der defensiv ohnehin gut aufgestellten Gäste an Sicherheit. Gegen die nun druckvoller agierenden Dortmunder stand der Tabellenführer kompakt und blieb bei Kontern gefährlich. Der BVB kam kaum zu Torchancen, die besten Ausgleichschancen vergab Reus in der 66. Minute mit einem Schuss ans Außennetz und mit einem Freistoß in der 88. Minute, den Bayern-Keeper Manuel Neuer glänzend parierte. Und so feierte Trainer Guardiola im 61. Bundesligaspiel bereits seinen 50. Sieg.

4 Apr 2015

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