taz.de -- Kolumne Wichtig: Schluss mit Gedöns

Gibt es ja gar nicht: Ideenklau. Egal. Vom Tag ist eh nicht mehr viel übrig. Praktisch. Schwul und Schwuler beenden die Kolumne, vorerst.
Bild: Ein Sekt auf alle.

Schwul: Skandal!

Schwuler: Was?

Schwul: Die Akrap hat unsere Idee geklaut.

Schwuler: Excuse me?

Schwul: Ja. Und das auch noch schlecht. Unverständliches Zeug. Reine Nabelschau. Unpolitisch, inaktuell, unlustig.

Schwuler: Das Gegenteil von Schwul & Schwuler also.

Schwul: Wir sind ja immer topaktuell und nachrichtlich angebunden.

Schwul: Nur weil ihr nichts eingefallen ist.

Schwuler: Egal. Erinnerst du dich an gestern?

Schwul: Nein, ich war betrunken.

Schwuler: Du trinkst in letzter Zeit viel.

Schwul: In letzter Zeit?

Schwuler: Haben Schwule eigentlich häufiger ein Alkoholproblem als Heteros?

Schwul: Bestimmt. Alles ist erträglicher mit Alkohol. Cin cin!

Schwuler: Cin cin? Voll schwul.

Schwul: Apropos schwul. Kaum ist Frühling, outen sich alle.

Schwuler: Wer denn?

Schwul: Einer von den Mutanten bei „X-Man“, Schauspieler Patrick Diemling, und der Kölner „Tatort“ hat einen schwulen Assistenten.

Schwuler: Ich kenn die alle nicht. Warum bekommen wir immer die No-Names?

Schwul: Wen hättest du gern im Club?

Schwuler: Max Riemelt.

Schwul: Sweet. Kubicki von der FDP wäre doch ein süßer Daddy.

Schwuler: Wenn schon FDP, dann den Lindner, der hat was von einem Model.

Schwul: Schluss mit der FDP. Ich will Kanye West!

Schwuler: Und wen bekommen wir? Jens Spahn.

Schwul: Der Homonationalist …

Schwuler: Der sich nicht in Problemkieze wie Neukölln traut …

Schwul: … und uns alle retten will vor der Islamisierung.

Schwuler: Wie Jesus.

Schwul: War Jesus schwul?

Schwuler: Ich fahre zum Kirchentag, da finde ich das raus.

Schwul: Machst du dort auch Bibelarbeit?

Schwuler: Sicher.

Schwul: Schön. Kannst du herausfinden, ob Analsex laut Bibel okay ist oder doch nicht?

Schwuler: Na toll, jetzt hast du wieder Sex gesagt.

Schwuler: Aber wenigstens nicht Penis. Also nur indirekt.

Schwul: Wie auch immer. Die Homogegner haben doch recht: Die Gesellschaft verschwult.

Schwuler: Schlimm. Ekelhaft.

Schwul: Ach, mir soll es recht sein. Mehr Spaß für uns.

Schwuler: Mal ehrlich, was wollen wir denn mit diesen ganzen No-Names?

Schwul: Ach, die Homolobby ist über jeden froh. Die nehmen doch jeden auf.

Schwuler: Auch uns?

Schwul: Bestimmt. Jetzt, wo Gedöns vorbei ist.

Schwuler: Vielleicht sollten wir weitermachen.

Schwuler: Wir haben doch viel zu sagen. Sehr viel.

Schwul: Essen, Mode, Sex, Feminismus, Katzen, Stars …

Schwuler: … Penisse.

25 Apr 2015

AUTOREN

Enrico Ippolito
Paul Wrusch

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