taz.de -- Protestzone in Sotschi eingerichtet: Speakers' Corner auf Russisch
Wer während der Olympischen Winterspielen in Sotschi protestieren möchte, hat nun die offizielle Erlaubnis. Russland weist eine Protestzone in abgelegenem Park aus.
MOSKAU ap | Die russische Regierung hat eine eigene Protestzone für Demonstrationen während der Olympischen Winterspiele von Sotschi ausgewiesen. Sie liegt, zwölf Kilometer entfernt von der nächsten Wettkampfstätte, in der Stadt Chosta am Schwarzen Meer, wie Vizeministerpräsident Dmitri Kosak am Freitag mitteilte.
Präsident Wladimir Putin wollte zunächst gar keine Demonstrationen rund um Sotschi zulassen, hatte sich aber nach internationaler Kritik anders entschieden. Proteste könnte es vor allem gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz geben. Auch Menschenrechte könnten ein Thema sein.
„Im Park in Chosta werden die Menschen frei ihre Meinung äußern können, ohne die Rechte anderer Bürger oder die Olympische Charta zu verletzen“, sagte Kosak der Nachrichtenagentur R-Sport.
10 Jan 2014
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Außerhalb des Olympia-Areals ist von den Spielen nur wenig zu merken. Sportübertragungen in Cafés? Fehlanzeige. Auch die Protestzone ist tot.
Die Star-Geigerin Vanessa-Mae wird bei den Winterspielen im Ski-Slalom antreten. Ihre Entscheidung erzählt auch von den Parallelen zwischen Sport und Musik.
Im Internet wurde mit Anschlägen auf die Olympischen Winterspiele gedroht. Die mutmaßlichen Attentäter von Wolgograd kündigten sie in einem Video an.
Dass Putin das Demoverbot während der Winterspiele in Sotschi lockert, ist ein durchsichtiges Manöver. Denn die Auflagen sind viel zu streng.
Im August wurde das Versammlungsrecht in Sotschi eingeschränkt. Nun hat Russlands Präsident Putin gemeldete Kundgebungen bei den Winterspielen erlaubt.