taz.de -- VAR
Der VAR hat das Vertrauen in die Gültigkeit des Gepfeifes erodiert. Dieses Vertrauen aber war die Grundlage des Spiels.
Er ist viel mehr als nur ein Keller. Denn hinter dem VAR-Keller steckt eine geheime DFB-Operation gegen das ständige Gemecker von Fans und Trainer.
Aus intensivster Spannung wird Leere. Wie der Videoschiedsrichter den Fußball tötet und warum es schade ist, dass Norwegen ihn nicht abgeschafft hat.
Robin Braun hat als erster Unparteiischer per Stadiondurchsage eine Entscheidung erklärt. Historisch! Seine Performance eröffnet neue Debattenräume.
Die Premiere mit Schiedsrichtern am Stadionmikrofon bleibt aus. Ein Glück für die Betroffenen! Die Idee bringt weder Transparenz noch andere Vorteile.
Der VAR ist verrufen, ohne ihn ist es auch nicht besser. Was wäre der Fußball nur ohne Fehlentscheidungen?
Die halbautomatische Abseitserkennung ist die Gewinnerin der Fußball-EM. Wird es bald auch eine vollautomatische Wolfsgruß-Erkennung geben?
Auch der Videobeweis kann nicht verhindern, dass über Elfmeterentscheidungen gestritten wird. Sinnvoll wäre es, die Regeln nachzuschärfen.
Durch den Einsatz technischer Hilfsmittel soll der Fußball gerechter werden. Ob das gelingen kann? Der Preis: Das Spiel wird immer komplizierter.
An jedem Wochenende beweist der Videoassistent, dass er auf einer Illusion beruht: der Vorstellung, Fußball sei objektivierbar.
Mit dem Videoassistenten sollte die absolute Gerechtigkeit Einzug halten in den Fußball. Wie schön, dass es anders gekommen ist!
Obwohl ihn keiner richtig kennt, / spricht man nur vom Video-Assistent! Hier ein wenig Fußball-Lyrik, die laut VAR nicht im Abseits steht.