taz.de -- Kolonialismus

„Decolonizing Christmas“: Neue Perspektiven aufs Fest

Wie viel Kolonialgeschichte steckt in der Weihnachtsgeschichte? Eine Führung beleuchtet die christliche Tradition aus muslimischer Perspektive.

Wissenschaftlerin über Jagdtrophäen: „Koloniale Trophäen sind Machtsymbole“

Jagen und der Kult darum bedienen unterschiedliche symbolische Ebenen. Silke Förschler erklärt, woher sie kommen und was sie bedeuten.

Dekolonisierung botanischer Gärten: „Wir haben hier Pflanzen von überall auf der Welt“

Botanische Gärten sind Anlagen aus dem Geist des Kolonialismus: In Deutschland fällt es ihnen schwerer als der Kunst, ihre Geschichte aufzuarbeiten.

140 Jahre Berliner Kongokonferenz: Das Ringen um Seelen und Erden

Die Ausstellung „Desacta“ bei Savvy Contemporary schlägt ein neues künstlerisches Kapitel zum Umgang mit dem kolonialen Erbe auf.

Autorin über Versäumnisse des Gedenkens: „Uns geht es um eine plurale Erinnerungskultur“

Wenn das Gedenken gelungen wäre, wäre die AfD nicht so erfolgreich, sagt Hadija Haruna-Oelker. Sie plädiert dafür, alles auf Anfang zu stellen.

Festival für Kino aus Frankreich: Blinde Flecken

Koloniale Auslassungen und futuristische Kontrollsysteme: Die 25. Französische Filmwoche zeigt in Berlin, wie viel Bedeutung im Übersehenen steckt.

Suche nach der eigenen Geschichte: „Ich hatte das Grönländisch verlernt“

Maria Nûko Jørgensen kam in Grönland zur Welt, lebte als Kind auf der Straße, dann bei einer Pflegefamilie in Dänemark. Mit ihrer Geschichte ist sie nicht allein.

Besiedlung des Weltraums: Die Zukunft gehört den Sternenfahrern

Der Philosoph Jan Völker sieht den Menschen auf dem Weg zum astronautischen Kolonisten. Er verschränkt für sein Essay Kants Gestirnsforschung mit Lacan.

Umgang mit kolonialem Erbe in Hannover: „Das genügt nicht“

Koloniale Vergangenheit, rassistische Gegenwart: Der Hannoveraner Abayomi Oluyombo Bankole ruft zu mehr Widerspruch gegen rassistische Tendenzen auf.

Dekolonialisierung von KI: Die Bots sollen indigene Sprachen lernen

Chile hat ein KI-Sprachmodell entwickelt, das lokale Sprachen und Kulturen berücksichtigt. Doch Big Tech bedroht die technologische Unabhängigkeit.

Projektleiterin über Kapergut: „Aufschlussreicher Blick auf den Kolonialismus“

Ein Oldenburger Team erforscht Dokumente und Gegenstände aus 35.000 Schiffskaperungen der frühen Neuzeit. Sie enthüllen den Alltag breiter Schichten.

Ausstellung einer vergessenen Künstlerin: Malerin im Zwiespalt

Von den Nazis verfemt, vom Apartheidsregime hofiert: Das Brücke-Museum blickt auf das zweideutige Werk der südafrikanischen Expressionistin Irma Stern.

Denkmal für einen Kolonialverbrecher: Ein mächtiger Stein des Anstoßes

In Hannover erinnert ein Denkmal an den Kolonialverbrecher Carl Peters. Die leichteste Lösung, es einfach wegzuschaffen, scheitert am Denkmalschutz.

Rundlingsmuseum im Wendland: Leinenproduktion für die Sklaverei

Das Rundlingsmuseum Wendland, ein Freilichtmuseum im Landkreis Lüchow-Dannenberg, zeigt die Verstrickung der Leinenproduktion in den Kolonialismus.

Madagaskars Präsident geflohen: Frankreich zeigt sich erneut von seiner imperialen Seite

Madagaskars Präsident Andry Rajoelina wurde durch einen französischen Hubschrauber zur Flucht verholfen. Fremde Einflussnahme kann Macron darin nicht erkennen.

Die Kunst der Woche: Kolonialismus revisited

Gelegenheit zur Konfrontation mit der eigenen Imperialgeschichte: die Fotografien von Andreas Lang und eine Ausstellung von Toyin Ojih Odutola.

Architekturdenkmal in Tunis: Als Brutalismus den Aufbruch verkündete

Das Hôtel du Lac ist ein rebellischer Gegenentwurf aus der Vergangenheit. Über Pläne für den Abriss von Tunesiens berühmtester Bauruine gibt es Streit.

Spiel gegen Kolonialismus: „Rassismus lässt sich nicht mit einem Videospiel beenden“

Im Spiel „Relooted“ planen Schwarze Raubzüge in westlichen Museen, um Artefakte zurückzustehlen. Entwickler Ben Myres über digitale Restitution.

Aktivist Glaeser über Rassismus: „Es kommt immer wieder dieses „Ja, aber…“

Auf dem Afrika-Festival in Hamburg-Altona spricht Kodjo Valentin Glaeser über strukturellen Rassismus und die Verantwortung weißer Menschen.

Koloniale Spuren in Berlin: Umbenennung der „Mohrenstraße“ darf nun doch stattfinden

Oberverwaltungsgericht sticht Verwaltungsgericht: Im Berliner Zentrum darf der Begriff „Mohr“ am Samstag aus einem Straßennamen gestrichen werden.

USA-Geschichtsklassiker auf Deutsch: Geschichte entzündet sich an Erfahrungen der Entrechteten

Howard Zinns „Eine Geschichte des amerikanischen Volkes“ ist das wichtigste Gegen-Geschichtsbuch der USA. Es liegt jetzt in deutscher Übersetzung vor.

Berliner M-Straße wird Amo-Straße: Umbenennung ohne Infos

Eine Infotafel zur Umbenennung von M-Straße und U-Bahnhof ist nicht vorgesehen. Die Grünen finden, die BVG sei zuständig.

Neuer Roman von Dorothee Elmiger: Der ekstatischen Wahrheit nahe

Dorothee Elmiger webt in ihrem Roman ein enges Zeichendickicht um einen Vermisstenfall, in dem sich zu verlieren großes Vergnügen bereitet: „Die Holländerinnen“.

Rassistische Traditionen im Sport: Colo-Colo und der Kolonialismus

In Chile und anderswo verweisen Vereinssymbole oft auf problematische Geschichte. Erfolge indigener Gruppen im Kampf dagegen werden zurückgedrängt.

Indonesien und Westpapua: Eine neue Geschichte wagen

Indonesiens Präsident will die Landesgeschichte neu schreiben lassen. Die indigenen Papuaner müssen mitwirken, sonst bleibt es ein Monolog der Macht.

Museumskurator über Frantz Fanon: „Er glaubte an Universalismus“

Am 20. Juli wäre Frantz Fanon, der Denker der Dekolonisierung, 100 Jahre alt geworden. Gabriel Schimmeroth, Kurator am Museum im Rothenbaum, verteidigt ihn gegen Vereinnahmung.

100 Jahre Frantz Fanon: Mythen waren nicht sein Ding

Frantz Fanon wurde oft verklärt als Held oder als Gewaltprediger. Philipp Dorestal zeigt in einer Neubetrachtung, wie aktuell sein Denken bleibt.

Truppenabzug aus Senegal: Frankreich verlässt Westafrika

Mit der Übergabe der Basis „Camp Geille“ an Senegal endet Frankreichs Militärpräsenz in der Region. Ein Bruch der Länder soll dies nicht sein.

Neukaledoniens Unabhängigkeitsstreben: Neukaledonien wird ein eigener Staat, irgendwie

Einigung in Neukaledonien nach den Unruhen 2024: Das Überseeterritorium im Südpazifik soll ein mit Frankreich assoziierter souveräner Staat werden.

Künstler über koloniale Spuren: „Wir laufen über die verdrängte eigene Geschichte“

Der Künstler Christian Diaz Orejarena zeigt in der Kunsthalle Osnabrück die deutschen kolonialen Spuren in Kolumbien.

Bildungsreferentin über Kolonialismus: „Viele junge Menschen erleben koloniale Kontinuitäten“

Viktoria Zvolski findet Wege, um Jugendliche für Erinnerungskultur zu begeistern. Denn im Schulunterricht kommt das zu kurz.

Erinnerung an Patrice Lumumba: Wie ein Held Afrikas in Mitte eine Skulptur bekam

Zum 100. Geburtstag von Patrice Lumumba erinnern Aktivisten in Mitte an die Bedeutung des ermordeten Freiheitskämpfers und ersten Premier des Kongo.

Hula auf der Pfaueninsel: Die Suche nach dem Aloha-Spirit

Eine Gruppe aus Berlin performt den Tanz Hula im Gedenken an Harry Maitey, den ersten Hawaiier in Preußen. Dass das merkwürdig ist, finden sie nicht.

Artefakte aus Alaska in Bremen: Eine alte Sammlung wieder zum Leben erweckt

In der Ausstellung „Beseelte Dinge – Die Tlingit Sammlung aus Alaska“ zeigt das Bremer Übersee-Museum Artefakte einer indigenen Kultur.

Künstlerin über Spuren des Kolonialismus: „Deutschland hat einen sehr hohen Moralanspruch“

Um den deutschen Kolonialismus aufzuarbeiten, greift die Politikwissenschaftlerin Natascha Nassir-Shahnian auf die Kunst zurück.

Meduza-Auswahl 29. Mai – 4. Juni: Wird Malis neues Wahlsystem in Moskau ausgearbeitet?

Russland baut seinen Einfluss in Afrika aus. Damit sichert es sich Zugang zu Rohstoffen – und zu den Zirkeln der Macht.

Koloniales Erbe im Senegal: Ausgrabungen mit politischer Sprengkraft

Vor über 80 Jahren beging Frankreich ein Kolonialverbrechen an afrikanischen Soldaten. Nun soll es dazu Ausgrabungen geben – oder doch nicht?

Tod von Schriftsteller Ngugi wa Thiong’o: Der Säer von Worten

Der kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiong’o ist tot. Er stand und schrieb für eine „Dekolonisierung des Denkens“ und legte sich mit Diktatoren an.

Jahrhundertleben als Schwarze Deutsche: Marie Nejar aus St. Pauli wollte die sein, die sie war

Marie Nejar musste als Kind in NS-Kolonialpropagandafilmen mitwirken. Erst die antikoloniale Bewegung hat sie wiederentdeckt. Jetzt ist sie gestorben.

Konflikt in Kamerun: Von der Welt vergessen

Im englischsprachigen Teil Kameruns kämpfen Separatisten und Armee auf dem Rücken der Bevölkerung. Eine Lösung der Krise ist im Wahljahr nicht in Sicht.

Strategiespiel Anno 117: Urlaub in Italien

Das Strategiespiel „Anno“ inszenierte Geschichte bisher als gewaltfreie Wohlfühlwelt. Ob das im neuen Teil besser wird, zeigt sich Ende dieses Jahres.

Antikolonialer Vordenker Frantz Fanon: Den Kanon neu denken

2025 wäre der Politiker und Autor Frantz Fanon 100 Jahre alt geworden. Zadie Smith und Adam Shatz haben in Potsdam sein postkoloniales Erbe diskutiert.

Sudanesische Autorin Eltom in Berlin: Gescheitert und vergessen

In Berlin referierte die Autorin Najlaa Eltom über die Lage in Sudan. Der Konflikt dort ist für sie ein neuer imperialistischer Krieg.

Internationales Frauen Film Fest 2025: Vergiftete Bildwelten

Kann Kunst produktive Störpraxis sein? Das Internationale Frauen Film Fest in Dortmund legte in diesem Jahr einen Fokus auf Kolonialismus und Rassismus.

„Zwischenraum“ für die Partizipation: Der Vinyl-Schatz vom Museumsboden

Ein Scharnier zwischen Drinnen und Draußen, Museum und Menschen: Der „Zwischenraum“ im Hamburger ethnologischen Museum MARKK wird sechs Jahre alt.

Hamburger Bernhard-Nocht-Institut: Ein Tropenmediziner und Rassist

Bernhard Nocht war tief in den Kolonialismus verstrickt. Das nach ihm benannte Institut für Tropenmedizin schließt eine Namensänderung nicht mehr aus.

Essayfilm von Johan Grimonprez: Timeline der Kongokrise

1961 wurde der kongolesische Premier Lumumba ermordet. „Soundtrack to a Coup d’Etat“ arbeitet mit Archivmaterial die koloniale Vergangenheit auf.

Sammelband zur Kolonialismuskritik: Landkarten und Denkräume

Ein Sammelband stellt aktuelle Forschungsergebnisse und Denkansätze zur Kolonialismuskritik vor. Und bringt sie verständlich auf den Punkt.

Völkermord in Südwestafrika: Die Ethik des Vergleichs

Wie können der Holocaust und der Genozid an Ovaherero und Nama verglichen werden? Am besten gar nicht, meint Berlin. In Namibia hört man anderes.

Dekoloniale Doku über koloniale Filme: Afrika bekommt seine Bilder zurück

1913/14 filmte Hans Schomburgk in der damaligen deutschen Kolonie Togo. Ein heutiger Kollege brachte die Bilder zurück (und machte daraus einen Film).