taz.de -- Kolonialismus
Wie viel Kolonialgeschichte steckt in der Weihnachtsgeschichte? Eine Führung beleuchtet die christliche Tradition aus muslimischer Perspektive.
Jagen und der Kult darum bedienen unterschiedliche symbolische Ebenen. Silke Förschler erklärt, woher sie kommen und was sie bedeuten.
Botanische Gärten sind Anlagen aus dem Geist des Kolonialismus: In Deutschland fällt es ihnen schwerer als der Kunst, ihre Geschichte aufzuarbeiten.
Die Ausstellung „Desacta“ bei Savvy Contemporary schlägt ein neues künstlerisches Kapitel zum Umgang mit dem kolonialen Erbe auf.
Wenn das Gedenken gelungen wäre, wäre die AfD nicht so erfolgreich, sagt Hadija Haruna-Oelker. Sie plädiert dafür, alles auf Anfang zu stellen.
Koloniale Auslassungen und futuristische Kontrollsysteme: Die 25. Französische Filmwoche zeigt in Berlin, wie viel Bedeutung im Übersehenen steckt.
Maria Nûko Jørgensen kam in Grönland zur Welt, lebte als Kind auf der Straße, dann bei einer Pflegefamilie in Dänemark. Mit ihrer Geschichte ist sie nicht allein.
Der Philosoph Jan Völker sieht den Menschen auf dem Weg zum astronautischen Kolonisten. Er verschränkt für sein Essay Kants Gestirnsforschung mit Lacan.
Koloniale Vergangenheit, rassistische Gegenwart: Der Hannoveraner Abayomi Oluyombo Bankole ruft zu mehr Widerspruch gegen rassistische Tendenzen auf.
Chile hat ein KI-Sprachmodell entwickelt, das lokale Sprachen und Kulturen berücksichtigt. Doch Big Tech bedroht die technologische Unabhängigkeit.
Ein Oldenburger Team erforscht Dokumente und Gegenstände aus 35.000 Schiffskaperungen der frühen Neuzeit. Sie enthüllen den Alltag breiter Schichten.
Von den Nazis verfemt, vom Apartheidsregime hofiert: Das Brücke-Museum blickt auf das zweideutige Werk der südafrikanischen Expressionistin Irma Stern.
In Hannover erinnert ein Denkmal an den Kolonialverbrecher Carl Peters. Die leichteste Lösung, es einfach wegzuschaffen, scheitert am Denkmalschutz.
Das Rundlingsmuseum Wendland, ein Freilichtmuseum im Landkreis Lüchow-Dannenberg, zeigt die Verstrickung der Leinenproduktion in den Kolonialismus.
Madagaskars Präsident Andry Rajoelina wurde durch einen französischen Hubschrauber zur Flucht verholfen. Fremde Einflussnahme kann Macron darin nicht erkennen.
Gelegenheit zur Konfrontation mit der eigenen Imperialgeschichte: die Fotografien von Andreas Lang und eine Ausstellung von Toyin Ojih Odutola.
Das Hôtel du Lac ist ein rebellischer Gegenentwurf aus der Vergangenheit. Über Pläne für den Abriss von Tunesiens berühmtester Bauruine gibt es Streit.
Im Spiel „Relooted“ planen Schwarze Raubzüge in westlichen Museen, um Artefakte zurückzustehlen. Entwickler Ben Myres über digitale Restitution.
Auf dem Afrika-Festival in Hamburg-Altona spricht Kodjo Valentin Glaeser über strukturellen Rassismus und die Verantwortung weißer Menschen.
Oberverwaltungsgericht sticht Verwaltungsgericht: Im Berliner Zentrum darf der Begriff „Mohr“ am Samstag aus einem Straßennamen gestrichen werden.
Howard Zinns „Eine Geschichte des amerikanischen Volkes“ ist das wichtigste Gegen-Geschichtsbuch der USA. Es liegt jetzt in deutscher Übersetzung vor.
Eine Infotafel zur Umbenennung von M-Straße und U-Bahnhof ist nicht vorgesehen. Die Grünen finden, die BVG sei zuständig.
Dorothee Elmiger webt in ihrem Roman ein enges Zeichendickicht um einen Vermisstenfall, in dem sich zu verlieren großes Vergnügen bereitet: „Die Holländerinnen“.
In Chile und anderswo verweisen Vereinssymbole oft auf problematische Geschichte. Erfolge indigener Gruppen im Kampf dagegen werden zurückgedrängt.
Indonesiens Präsident will die Landesgeschichte neu schreiben lassen. Die indigenen Papuaner müssen mitwirken, sonst bleibt es ein Monolog der Macht.
Am 20. Juli wäre Frantz Fanon, der Denker der Dekolonisierung, 100 Jahre alt geworden. Gabriel Schimmeroth, Kurator am Museum im Rothenbaum, verteidigt ihn gegen Vereinnahmung.
Frantz Fanon wurde oft verklärt als Held oder als Gewaltprediger. Philipp Dorestal zeigt in einer Neubetrachtung, wie aktuell sein Denken bleibt.
Mit der Übergabe der Basis „Camp Geille“ an Senegal endet Frankreichs Militärpräsenz in der Region. Ein Bruch der Länder soll dies nicht sein.
Einigung in Neukaledonien nach den Unruhen 2024: Das Überseeterritorium im Südpazifik soll ein mit Frankreich assoziierter souveräner Staat werden.
Der Künstler Christian Diaz Orejarena zeigt in der Kunsthalle Osnabrück die deutschen kolonialen Spuren in Kolumbien.
Viktoria Zvolski findet Wege, um Jugendliche für Erinnerungskultur zu begeistern. Denn im Schulunterricht kommt das zu kurz.
Zum 100. Geburtstag von Patrice Lumumba erinnern Aktivisten in Mitte an die Bedeutung des ermordeten Freiheitskämpfers und ersten Premier des Kongo.
Eine Gruppe aus Berlin performt den Tanz Hula im Gedenken an Harry Maitey, den ersten Hawaiier in Preußen. Dass das merkwürdig ist, finden sie nicht.
In der Ausstellung „Beseelte Dinge – Die Tlingit Sammlung aus Alaska“ zeigt das Bremer Übersee-Museum Artefakte einer indigenen Kultur.
Um den deutschen Kolonialismus aufzuarbeiten, greift die Politikwissenschaftlerin Natascha Nassir-Shahnian auf die Kunst zurück.
Russland baut seinen Einfluss in Afrika aus. Damit sichert es sich Zugang zu Rohstoffen – und zu den Zirkeln der Macht.
Vor über 80 Jahren beging Frankreich ein Kolonialverbrechen an afrikanischen Soldaten. Nun soll es dazu Ausgrabungen geben – oder doch nicht?
Der kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiong’o ist tot. Er stand und schrieb für eine „Dekolonisierung des Denkens“ und legte sich mit Diktatoren an.
Marie Nejar musste als Kind in NS-Kolonialpropagandafilmen mitwirken. Erst die antikoloniale Bewegung hat sie wiederentdeckt. Jetzt ist sie gestorben.
Im englischsprachigen Teil Kameruns kämpfen Separatisten und Armee auf dem Rücken der Bevölkerung. Eine Lösung der Krise ist im Wahljahr nicht in Sicht.
Das Strategiespiel „Anno“ inszenierte Geschichte bisher als gewaltfreie Wohlfühlwelt. Ob das im neuen Teil besser wird, zeigt sich Ende dieses Jahres.
2025 wäre der Politiker und Autor Frantz Fanon 100 Jahre alt geworden. Zadie Smith und Adam Shatz haben in Potsdam sein postkoloniales Erbe diskutiert.
In Berlin referierte die Autorin Najlaa Eltom über die Lage in Sudan. Der Konflikt dort ist für sie ein neuer imperialistischer Krieg.
Kann Kunst produktive Störpraxis sein? Das Internationale Frauen Film Fest in Dortmund legte in diesem Jahr einen Fokus auf Kolonialismus und Rassismus.
Ein Scharnier zwischen Drinnen und Draußen, Museum und Menschen: Der „Zwischenraum“ im Hamburger ethnologischen Museum MARKK wird sechs Jahre alt.
Bernhard Nocht war tief in den Kolonialismus verstrickt. Das nach ihm benannte Institut für Tropenmedizin schließt eine Namensänderung nicht mehr aus.
1961 wurde der kongolesische Premier Lumumba ermordet. „Soundtrack to a Coup d’Etat“ arbeitet mit Archivmaterial die koloniale Vergangenheit auf.
Ein Sammelband stellt aktuelle Forschungsergebnisse und Denkansätze zur Kolonialismuskritik vor. Und bringt sie verständlich auf den Punkt.
Wie können der Holocaust und der Genozid an Ovaherero und Nama verglichen werden? Am besten gar nicht, meint Berlin. In Namibia hört man anderes.
1913/14 filmte Hans Schomburgk in der damaligen deutschen Kolonie Togo. Ein heutiger Kollege brachte die Bilder zurück (und machte daraus einen Film).