taz.de -- Fridays-for-Future-Demo in Hamburg: Genug von großen Reden
Zehntausende Klimaaktivist*innen fordern vor der Bürgerschaftswahl eine klimagerechte Politik für Hamburg. Greta Thunberg war eigens angereist.
Hamburg taz | Der Platz rund um das Podium am Heiligengeistfeld glich einem kleinen Festival: Musiker*innen wie Fettes Brot, DJ Dynamite und Mal Élevé traten auf, Spenden wurden gesammelt, Sprechchöre angestimmt: „What do we want? Climate justice!“ An einigen Stellen wurde sogar Bier verkauft. „Jetzt fühle ich mich wirklich wieder wie sechzehn“, meinte eine ältere Demonstrantin, als lauter Bass aus den Boxen drang.
Nur bei der Schweigeminute für die Opfer von Hanau wurde es still auf dem Platz. Yavuz Fersoğlu vom kurdischen Dachverband Nav-Dem sprach sich gegen Rassismus und für die Solidarisierung mit den Betroffenen aus.
Mit dem erneuten Klimastreik kurz vor der Bürgerschaftswahl wollten die Organisator*innen der [1][Fridays-for-Future]-Bewegung verdeutlichen, wie wichtig es sei, nur Politik zu unterstützen, die sich wirklich für das Klima einsetzt. Man habe genug von großen Antrittsreden und kleinlicher Symbolpolitik. „Klima ist wichtig! Weltweit, in Deutschland und hier in Hamburg“, sagte ein Fridays-for-Future-Sprecher auf dem Podium.
Thunberg: „Das ist das Jahr 2020“
Laut Schätzungen der Polizei demonstrierten rund 20.000 Menschen in der Hamburger Innenstand. Die Veranstalter*innen gingen zeitweise sogar von 60.000 Demonstrierenden aus. Im Laufe der Zeit schlossen sich immer mehr Teilnehmer*innen dem Demozug an. Grund dafür: Klimaaktivistin Greta Thunberg war eine der Redner*innen bei der Abschlusskundgebung am Abend. „Die Entscheidungsträger verhalten sich immer noch so, als ob alles gut wäre, und die Wissenschaft wird immer noch ignoriert“, sagte Thunberg. „Das ist das Jahr 2020 und wir müssen jetzt echtes Handeln sehen“, so die 17-Jährige.
21 Feb 2020
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