taz.de -- Ehrenmord
Stammesrat läßt ein Paar töten, das ohne Einwilligung der Eltern geheiratet hat. Ein Video von der Tat in sozialen Medien führt zu Festnahmen.
Mit einem stillen Gedenken ist am Freitag in Tempelhof an die Ermordung der jungen Berlinerin Hatun Aynur Sürücü vor 20 Jahren gedacht worden.
Als Hatun Sürücü von ihrem Bruder getötet wurde, sprachen alle von Ehrenmord. Heute reden wir von Femiziden. Macht das Gewaltstrukturen sichtbarer?
Vor dem Landgericht Bremen wird der Mord eines Bruders an seiner Schwester verhandelt. Der Angeklagte will „aus Ehre“ gehandelt haben.
Im Prozess gegen zwei afghanische Brüder, die ihre Schwester ermordet haben sollen, beginnen die Plädoyers. Die Staatsanwältin fordert lebenslang.
Die beiden Kinder der ermordeten Frau schildern Schikanen und Gewalt der Brüder: „Die waren so gemein zu ihr, aber sie hat sie trotzdem geliebt.“
Im Mordprozess gegen zwei afghanische Brüder sagt eine Freundin der Getöteten aus. Maryam H. habe nur Bruchstücke aus ihrem Leben preisgegeben.
Der Prozess versucht zu klären: Wie hätte Maryam H. vor den Tätern geschützt werden können und wie stark war sie in patriarchalen Strukturen gefangen?
Zwei Brüder sollen ihre Schwester getötet haben. Vor Gericht schildert die Mordkommission, wie sie die Leiche fand.
An Tag vier des Prozesses sagt eine Freundin des Opfers aus: Jene habe erwartet, ihre Brüder würden sie unterstützen. Sie sind wegen Mordes angeklagt.
Nach dem Tod einer jungen Afghanin sind zwei ihrer Brüder angeklagt. Am zweiten Prozesstag haben die Ermittlerinnen ausgesagt.
Musste Maryam H. sterben, weil ihr Leben nicht den Vorstellungen ihrer Brüder entsprach? Die Angeklagten schweigen beim Prozessauftakt.
Am Freitag beginnt der Prozess gegen zwei Afghanen, die ihre Schwester getötet haben sollen. Petra Koch-Knöbel sieht Parallelen zum Fall Sürücü.
Wie kann eine Familie, die sich für ehrenhaft hält, morden? Unser Kolumnist denkt über den „Ehrenmord“-Begriff, den Duden und andere Fragen nach.
Zwei Brüder haben ihre Schwester offenbar getötet – die Staatsanwaltschaft spricht von Ehrenmord. Die mutmaßlichen Täter sind in Haft.
Die meisten Frauen werden hierzulande von Deutschen ohne Migrationshintergrund umgebracht. Die Öffentlichkeit verdrängt diese Tatsache gern.
Vor zwölf Jahren hat der Neuköllner Psychologe Kazım Erdoğan eine Gesprächsgruppe für türkische Väter gegründet – und damit Leben gerettet.
Zur Erinnerung an Hatun Sürücü sollte eigentlich eine Fußgängerbrücke in Tempelhof nach ihr benannt werden. Nun wird es eine Autobahnbrücke.
Acht Vereine in einer Liga, nur ein Spielfeld, das gesichert ist. Aber Begeisterung: So ist Frauenfußball in Afghanistan.
Obwohl sie diverse Anzeigen erstattete, wurde eine Italienerin von ihrem Ehemann umgebracht. Der Staat schritt nicht ein – und muss zahlen.
Nun sind Hatun Sürücüs ältere Brüder in Istanbul aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Das ist irritierend.
Berliner Reaktionen auf Sürücü-Urteil. Zwölf Jahre nach dem Mord an Hatun Sürücü fehlen immer noch Schutzeinrichtungen für junge volljährige Frauen.
Die beiden in der Türkei angeklagten Männer sollen ihren jüngeren Bruder zum Mord an der Schwester angestiftet haben. Nachweisbar war das nicht.
Hatun Sürücü wurde 2005 von ihrem kleinen Bruder getötet – aufgrund ihres Lebensstils. In Istanbul beginnt der Prozess gegen zwei ältere Brüder von Sürücü.
Die junge Mutter wollte selbstbestimmt leben: Gut zehn Jahre nach dem Mord an Hatun Sürücü in Berlin klagt die türkische Justiz zwei Brüder an.
Vor zehn Jahren wurde die Deutschkurdin Hatun Sürücü von ihrem Bruder ermordet. Diese Tat hat die Integrationsdebatte verändert.
Vor zehn Jahren wurde die junge Frau in Berlin von ihrem jüngsten Bruder erschossen - weil ihr Lebensstil ihrer Familie nicht passte. Nun wird an den Mord erinnert.
Mit dem Bremer Bunkermord kam der Umschwung: Julia Kasselt hat untersucht, ob muslimische Täter vor deutschen Gerichten mit Nachsicht rechnen können.
Mit ihrem westlichen Lebenswandel hatte eine junge Libanesin ihre Familie erzürnt. Sie musste sterben. Nach dem Urteil gingen Angehörige im Gerichtssaal aufeinander los.
Kulturelle Ehrbegriffe legitimieren keinen Mord. Im Fall Arzu Ö. ist ein Durchbruch gelungen: Das schweigende Billigen eines Mordes wird strafrechtlich verfolgt.
Arzu Özmen musste sterben, weil sie einen Deutschen liebte. Getötet hat sie ihr Bruder – doch das Gericht hält auch ihren Vater für schuldig.
Im Fall der ermordeten Arzu Ö. ist jetzt auch ihr Vater zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Er habe sich der Beihilfe zum Mord und der Körperverletzung schuldig gemacht.
Weil Arzu Ö. als Jesidin einen nicht-jesidischen Bäcker liebte, wurde sie von ihren Geschwistern ermordet. Nun steht auch ihr Vater vor Gericht.
Der Ehrenmord an Arzu Özmen durch ihre fünf Geschwister wirft die Frage auf: Ist jedes religiöse und kulturelle Brauchtum erhaltenswert?
Ahmet Yildiz liebte Männer und musste sterben, weil er sich dazu bekannte. Eine Geschichte über die Liebe – und über eine schwule Subcommunity, die "Bären".