taz.de -- Kulturelle Aneignung
Sehnsuchtsort Südostasien: In Wellnessanlagen wie dem Vabali Spa wird sich hemmungslos an jahrhundertealten Traditionen bedient.
Der Konzern hatte ein traditionelles Design der Gruppe ohne deren Zustimmung aufgegriffen. Öffentliche Kritik kam sogar von Mexikos Präsidentin.
Der Sportartikelkonzern Adidas hat sich in Mexiko mit der Sandale „Oaxaca Slip On“ unbeliebt gemacht. Die sei „intellektuelles kollektives Eigentum“.
Bei der Aufführung von Karl Mays „Halbblut“ in Bad Segeberg treten große Gefühle zutage. Warum das auch für woke Kritiker*innen erfreulich ist.
Das internationale Filmfestival Viennale in Wien spannte den Bogen vom publikumsfreundlichen Arthouse-Schmeichler bis zum heimgewerkten Experiment.
20 Jahre lang hat Rico Klose das Weedbeat-Festival in Rössing bei Hildesheim organisiert. Nun hört er auf.
Die traditionsreiche Großveranstaltung startet am Freitag und setzt auf Sicherheit und Diversität. Sie gestalten über 3.500 Leute und 59 Gruppen.
Tom Fronza spielt Didgeridoo. Linke werfen ihm deswegen kulturelle Aneignung vor. Jetzt fühlt er sich von Rechten instrumentalisiert.
Edamame sind in Japan ein kulturelles Dilemma. Dass sie in Deutschland Trend sind, ist eine Chance, Stereotype zu brechen.
Ein Dutzend Freilichtbühnen zeigt jeden Sommer Karl-May-Geschichten. Geht das noch, in Zeiten von Debatten über Redfacing und kulturelle Aneignung?
Es ist einfach, Leute individuell für Fehler zu verurteilen. Das sorgt zwar punktuell für Genugtuung, wirkt aber strukturell nicht nach.
Der Rapper Kanye West wird wegen antisemitischer Statements gecancelt. Mit Eric Clapton wäre ein anderer Kandidat seit langem fällig.
Kim Kardashian hat einen neuen Dreh gefunden und inszeniert sich als White-Trash-Ikone. Damit erreicht sie sehr viele Menschen.
Mein Mann und meine Tochter finden meine Dreadlocks unmöglich. Ich selbst mag sie sehr und hoffe, dass sich niemand davon angegriffen fühlt.
Kelvin Haizel aus Ghana hat historische Fotos künstlerisch kommentiert. Heraus kam eine teils recht dekorative Ausstellung in Hamburgs MARKK.
Fridays for Future greift durch: Nach dem Dreadlocks-Verbot für Sängerin Ronja Maltzahn herrscht in Hannover fortan ein klar geregeltes Frisurenrecht.
Eine Musikerin mit Dreads wurde von Fridays for Future ausgeladen. Der Shitstorm war klar, dabei ist das Thema kulturelle Aneignung wichtig.
„Fridays for Future“ lädt eine Musikerin wegen ihrer Dreadlocks aus und Twitter läuft heiß. Dabei braucht es eine konstruktive Auseinandersetzung.
Das Musical „Slippery Slope“ im Berliner Maxim Gorki zeigt: Theater macht Spaß. Auch wenn unsicher bleibt, wie viel Ernst in der Sache steckt.
Auf TikTok wehren sich Schwarze User*innen gegen den Klau ihrer Ideen und Stile. Gleiches passiert im Alltag ständig, schon seit Jahrzehnten.
Ist der Erwerb einer Fremdsprache kulturelle Aneignung? Ja, meint Kevin Kühnert und entfacht den nächsten Streit um Identitätspolitik. Eine Satire.
Aldi Süd benennt eine Gin-Kreation nach Saraswati, der hinduistischen Göttin der Gelehrsamkeit. Anhänger des Hinduismus sind empört.
Um Jeanine Cummins Thriller „American Dirt“ ist eine Debatte um kulturelle Aneignung entbrannt. Diese sollte ernst diskutiert werden.
Die spanische Musikerin Rosalía verbindet zeitgenössischen Pop mit klassischen Flamenco-Elementen. Ethnizisten kritisieren das.
AutorInnen und KritikerInnen diskutieren in Leipzig über Political Correctness in der Literatur – und über das Verhältnis von Fake und Fiktion.
Wenn Weiße Afro tanzen, werden sie oft dafür kritisiert: Das sei Cultural Appropriation. Ist dieses Denken gerechtfertigt?
Beatrace Angut Oola hat die Informationsplattform „Fashion Africa Now“ gegründet. Die vernetzt Menschen afrikanischer Herkunft im Bereich Modedesign.
Unsere Autorin hat Skrupel, ihren Sohn als „Indianer“ zu verkleiden. Sie weiß, dass es nicht als politisch korrekt gilt und tut es aber trotzdem. Aus Gründen.
Regisseur Lepage wollte von Verbrechen gegen die indigene Bevölkerung erzählen – ohne ihre Beteiligung. Wer darf welche Geschichte erzählen?
Kulturelle Aneignung ist eine rassistische Praxis. Warum ist es dennoch so schwer, kritische Haltungen zum Thema zu entwickeln?
ESC-Gewinnerin Netta Barzilai wird für ihre feministische Haltung gefeiert. Nun mehren sich jedoch auch Vorwürfe der kulturellen Aneignung.
Über „Isle of Dogs“, den neuen Film von Wes Anderson, gibt es in den USA eine Debatte über kulturelle Aneignung – denn die Handlung spielt in Japan.
Zwei Schweizer*innen möchten mit Shanghai Mules und einem Hai das Chinatown-Nightlife rekonstruieren. Ein Fall von kultureller Aneignung?
Jordan Peeles Debütfilm „Get Out“ handelt vom weißem Hunger nach schwarzer Lebenskraft. Der Horrorfilm liefert eine gute Zeitdiagnose
Linke Medien setzen Kritik an kultureller Aneignung mit neurechten Konzepten gleich. Die Frage nach Macht und Ausbeutung wird ignoriert.
Disney hat sich bei der Hauptfigur des Weihnachtsfilms 2016 um politische Korrektheit bemüht. Und ist doch wieder in diverse Fettnäpfchen getreten.
Neues aus Neuseeland: In Aotearoa werden zur Adventszeit bunte Umzüge abgehalten. Die Kostüme der Feiernden sind umstritten.
Der Protest gegen kulturelle Aneignung macht Menschen zu Opfern und beleidigten Exoten. Selten geht es um Rassismus, viel öfter um Respektlosigkeit.
Weiße stehlen von denen, die nicht so viel Macht haben. Warum wir uns mit den eigenen Privilegien befassen müssen.