taz.de -- Stricken
Lange litt unsere Autorin am „Second Sock Syndrome“: Sie strickte eine Socke und war zu frustriert für eine zweite. Wie sie diesen Zustand überwand.
Schlaufen zu Filmschleifen: Beim „Craft Club“ darf im Kino gestrickt werden. Demnächst sogar zu „Die Hochzeit meines besten Freundes“ mit Julia Roberts.
Bei der 358.000. Vorstandssitzung des Wahrheitklubs knallen zu Ehren Norwegens in Leipzig sämtliche Sicherungen durch.
Unsere Autorin hat sich früher nie für sogenannten Mädchenkram interessiert. Mittlerweile stickt sie gerne: Ist das ein Stich ins Herz des Feminismus?
Wer friert, weil gerade Energie gespart werden muss, ist selber schuld, meint unsere Autorin. Es gibt schließlich leicht Abhilfe.
Stricken konnte überleben, weil Frauen ihre Geschichten ins Gestrickte hineinschreiben. Liebeserklärung an eine uralte Kulturtechnik.
Alle Welt warnt vor dem Enkeltrick, dabei muss die finstere Energie der Kinder nur umgeleitet werden in eine grandiose Geschäftsidee…
Dass Stricken sein Ding ist, musste Sascha Uetrecht erst wieder für sich entdecken. Heute betreibt er ein Wollegeschäft in Pankow.
Die US-Strick-Community ist für ihr politisches Engagement bekannt. Nun blockiert eine der größten Plattformen Muster, die für den Präsidenten werben.
Der Terror aus den Achtzigern kehrt zurück: Wir sagen nur, zwei links, zwei rechts, zwei fallenlassen. Comeback der alten Masche.
Derzeit sind sie überall unterwegs: Guerilla-Knitter. Die Strickliesel machen vor nichts mehr halt – nicht einmal vor unschuldigen Pflanzen.