taz.de -- Rezension
Wo ist der Wolpertinger? „Quest“ ist die originelle Neudeutung der Arthus-Sage – und eine schlichtweg zauberhafte Graphic Novel.
In „Peter Hujar’s Day“ will Regisseur Ira Sachs einen Tag im Leben des Fotografen einfangen. Ein nostalgischer Blick auf die New Yorker Bohème der 1970er.
Mit Luc Besson widmet sich ein weiterer Regisseur dem berühmtesten Blutsauger der Welt. Trotz Bildsprache hält „Dracula“ wenig Überraschungen bereit.
Der neue Roman der katalanischen Autorin Irene Solá tanzt durch die Jahrhunderte – widerspenstig, vulgär und zugleich poetisch.
Vier veröffentlichte Songs, Konzert ausverkauft: Die Post-Gender K-Pop-Band XLOV begrüßt im Berliner Columbia Theater ein extravagant-friedliches Publikum.
Der rumänische Regisseur Emanuel Pârvu erzählt in seinem neuen Film „Drei Kilometer bis zum Ende der Welt“ von Homophobie auf dem Land.
Entführungen, Sex-Skandale und rechte Parolen: Die Miniserie „Hostage“ verwebt aktuelle Krisen zu einem Thriller über die Bedrohung der Demokratie.
„Chief of War“ erzählt von der hawaiianischen Geschichte und vom Beginn der Kolonisierung. Doch an erfolgreiche Kriegsserien kommt es nicht ran
„Für Russland ist Europa der Feind“ heißt das neue Buch des Journalisten Andrey Gurkov. Es ist ein dringend benötigter Realitätscheck für naive Russlandversteher.
Die Journalistin Petra Sturm und der Historiker Georg Spitaler zeigen, welche Bedeutung Körperkultur für Geschlechterdebatten hat. Historisch und aktuell.
In der Serie „Das ist kein Karton!“ wird Kindern die Kraft der Fantasie gezeigt, indem ein Karton alles werden kann – sogar ein Dinosaurier-Ei.
In einer neuen ZDFneo-Serie wollen zwei Jungen dem klassischen Männlichkeitsbild gerecht werden. Dafür greifen sie zu ungewöhnlichen Mitteln.
Die Reproduktionsmedizin arbeitet an Technologien, die das Leben grundlegend verändern könnten. Eine ARD-Doku überblickt den Forschungsstand.
Paul Ronzheimer macht in seinem Polit-Podcast guten Content. Schade nur, dass er von Springer finanziert ist. Und bei Rechten auf Selbstentzauberung setzt.
Der ARD-Dreiteiler „Max & Joy – Komm näher“ über Joy Denalane und Max Herre wirft einen Blick auf den Balanceakt einer Beziehung zwischen Liebe und Kunst.
„Primadonna – Das Mädchen von morgen“ ist klassisches Erzählkino. Darin widersetzt sich eine Frau dem sexistischen Strafrecht im Italien der 1960er.
„The Electric State“ wurde von Netflix verfilmt – leider. Denn an die Sci-Fi-Graphic Novel kommt der Film nicht im Geringsten heran.
Die Amazon-Serie „Das Rad der Zeit“ deutet die literarische Vorlage feministisch um. Raus kommt Fantasy mit wagemutigen Heldinnen und psychotischen Männern.
Christian Kracht entwirft in „Air“ eine fantastische Architektur am Rande des Eismeers. Sein Ausflug in die Autofiktion scheint damit abgeschlossen.
An der Wall Street purzeln die Aktien in die Tiefe. Fairerweise müssten Rating-Agenturen auf den Börsensturz reagieren – und die USA herabstufen.
Sarah Miro Fischer führt in ihrem präzise erzählten Debütfilm „Schwesterherz“ die Hauptfigur in ein moralisches Dilemma (Panorama).
„Gigantische Einsamkeit“: Rosa Rieck inszeniert ein Stück von Paula Kläy über Verlust und Trauer im Werkraum der Münchner Kammerspiele.
Sie wechselt pausenlos von Xhosa nach Englisch und wieder zurück: Der Future Ghetto Funk der Südafrikanerin Moonchild Sanelly ist naturgewaltig.
Der Soziologe Richard Sennett erkundet in seinem neuen Buch die performative Dimension des Politischen und deren Wirkung.
Eine Bassklarinettistin und ein Elektroniker sind So Sner. Ihr neues Album „The Well“ findet eigene Pfade zwischen Komposition und Improvisation.
Antwort auf Remigrationsfantasien: Apsilon verhandelt auf seinem musikalisch und textlich packenden Debütalbum Rassismus, Trauma und Männlichkeit.
Kurz vor Eröffnung der Frankfurter Buchmesse wird der Buchpreis verliehen. Sechs Autor*innen sind nominiert. Die taz hat ihre Werke rezensiert.
Die belarussische Schriftstellerin Volha Hapeyeva will Kriegen vorbeugen. Ihre Lösung steckt in ihrem neuen Roman: ein Empathieserum.
„Cranko“ zeichnet ein sensibles wie auch schweres Porträt des Choreografen John Cranko, der von Stuttgart aus dem Ballett neuen Schwung gegeben hat.
Der Wissenschaftler Dan Sinykin untersucht in „Big Fiction“, wie das kommerzialisierte US-Verlagswesen die Literatur selbst beeinflusst.
Wie funktioniert die digitale Jagd? Eine Doku zeigt Strategien von Cybermobbern und wie ihre Opfer gegen sie ankämpfen.
Schülerinnen in LeRoy entwickeln 2011 mysteriöse Ticks. Der Podcast „Hysterical“ fragt sensibel, was an der US-amerikanischen Schule los war.
Sizilien, Luxus, Begehren und Hedonismus: Anna Katharina Fröhlichs Erzählung „Die Yacht“ scheint aus der Zeit gefallen zu sein.
In der ZDF-Politdoku „Deutschland, warum bist du so?“ besucht Eva Schulz Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Leider ist es inhaltlich unbefriedigend.
Aus Bhutan kommt mit „Was will der Lama mit dem Gewehr?“ ein wundersamer Film über einen Mönch und sein Gewehr: Doch was will der Lama damit?
Nach der „Befreiung“ durch die Rote Armee 1944/45 kam Barbara Skarga in Arbeitslager. Ihr nun auf deutsch übersetzter Bericht ist brandaktuell.
Regisseur Roger Vontobel inszeniert in Worms mit Wucht „Der Diplomat“. Antworten auf Fragen unserer Zeit gibt er nicht.
Alles ist hier in Bewegung: In ihrem neuen Spiefilm beobachtet Regisseurin Eva Trobisch pointiert die mobile Palliativpflegerin Ivo bei der Arbeit.
Die Gesichter sind der eigentliche Schauplatz der Handlung in Franz Suess’ Comic „Drei oder vier Bagatellen“.
Caroline Peters spöttelt, Martin Wuttke wütet: Für das Hamburger Theaterfestival überarbeitete John von Düffel die „Gefährlichen Liebschaften“.
In „Mit einem Tiger schlafen“ zeigt Regisseurin Anja Salomonowitz die Malerin Maria Lassnig als spröde Figur, gespielt von Birgit Minichmayr.
Kaum ein neues Stück wird derzeit so viel gespielt, wie Elfriede Jelineks „Sonne/Luft“. Sein Thema ist der Klimawandel. Seine Sprache gewohnt rasant.
Elfriede Jelineks neues Stück „Asche“, inszeniert von Falk Richter, stimmt zur Totenmesse für die Menschheit und einen persönlichen Gefährten an.
Zwischen Faustkampf, indischer Mythologie und Nationalismus: Dev Patel legt mit „Monkey Man“ einen wilden Thriller als Regiedebüt vor.
An den Münchner Kammerspielen fühlen Nora Abdel-Maksoud und Marie Schleef mit ihren neuen Theaterinszenierungen der Gegenwart auf den Zahn.
Die Filmbiografie „One Life“ erzählt von Nicholas Winton, der kurz vor dem Zweiten Weltkrieg Kinder aus der Tschechoslowakei retten ließ.
In seinem Buch „Spielfeld der Herrenmenschen“ schaut der Sportjournalist Ronny Blaschke, wo sich heute Rassismus und Kolonialismus im Fußball zeigen.
Wo sonst so gekonnt das Bürgertum entlarvt wird, gibt es nun nur unverbunden wirkende Einzelteile: „James Brown trug Lockenwickler“ von Yasmina Reza.
Wie eine Zwangsgemeinschaft im Internat zu sich findet: Alexander Paynes Film „The Holdovers“ ist eine Hommage an das US-Kino der 70er Jahre.
Das Spielfilmdebüt „I Love You More“ des Kosovaren Erblin Nushi ist autobiographisch. Es besitzt eine erstaunliche innere Ruhe und Selbstsicherheit.