taz.de -- Wochenendkrimi
Der „Tatort“ aus der Fahrradstadt Münster lebt von seinem Ensemble-Charme als Rückgrat. Die Mordfälle sind da auch diesmal nur die Bandscheiben.
Vermisste werden gesucht im Frankfurt-„Tatort“. Und dann geht es auch noch um ein Kind. Wer darf die Hoffnung aufgeben? Und wer trägt welche Schuld?
Ein „Tatort“, der überzeugt: „Der Reini“ erzählt eine klassische Tragödie ohne überflüssige Gesten – getragen von einem großartigen Ensemble.
Grusel ist Genre. Und Genre muss erzählerisch konsequent sein. Dieser „Tatort“ schaltet nach 10 Minuten um auf Sozialdrama. Das kann nicht gut gehen.
Im neuen Berlin-Tatort trifft eine Hochsicherheitszone aufs Prekariat. Es geht um falsche Identitäten, verlorene Liebe und brillante Ermittler.
Charlotte Lindholm ist zurück – ohne Wagen, ohne Team, aber entschlossen. Der „Tatort“ aus dem Alten Land kommt mit Glyphosat-Streit und Dorfdrama.
Ein junger Mann ersticht erst eine Frau und tötet sich danach selbst. Aber die Story ist bei diesem „Polizeiruf“ gar nicht das entscheidende.
Dieser Krimi braucht Anlauf und wird dann groß. Dabei geht es um keine populäre Frage – die nämlich nach der Versorgung von traumatisierten Kindern.
Bewegende Szenen im Keller der Vermissten: Die neuen Frankfurt-Ermittler Melika Foroutan und Edin Hasanović sorgen für Spannung und Gefühl.
Die Bestsellerreihe „Der Donnerstagsmordclub“ ist zum Schreien komisch. Die Verfilmung ist zwar nett anzusehen, doch reicht der Witz nicht an das Buch heran.
In vielen Krimisendungen geht von jungen Erwachsenen viel Schlechtes aus. Doch ist das nicht zu kurz gedacht?
In „ Der amerikanische Freund“ lässt sich entdecken, wie Dennis Hopper aus einem kleinen Fernsehspiel großes Kino macht. Vorspulen ist aber erlaubt.
Morde haben in Krimis oft eine Verbindung zu vergangenen Verbrechen. Wie in „Über die Grenze“, einem überraschenden Regionalkrimi mit DDR-Geschichte.
Die vielleicht beste deutsche Krimiserie eignet sich super für kalte Sommerwochenenden: Mord mit Aussicht. Da wird es beim Gucken warm ums Herz.
„Sörensen fängt Feuer“ mit Bjarne Mädel macht alles anders: Mordfälle werden nüchtern abgehakt, das wahre Unbehagen steckt zwischen den Dialogzeilen.
Deutsche haben eine Vorliebe für englische Krimiserien, die in der Provinz spielen. Eine richtig gute ist „Ellis“ aus dem Jahr 2024. Sie spielt in Nordengland.
„Die toten Augen von London“ sind ein Klassiker – ob als Buch oder Film. Und was geschieht, wenn man Klassiker wieder hervorholt? Sie verwandeln sich.
Drei Schwestern werden kriminell, um den Mord ihres Vater aufzuklären. Das ist manga-mäßig zackig erzählt und es gibt eine Menge Paris zu sehen.
Gewalt gegen Frauen ist ein globales, anhaltendes Phänomen. Das 12 Jahre alte Material der TV-Serie „Top of the Lake“ ist beklemmend.
Der Krimigucker ist gern auf falschen Fährten unterwegs. In „Spiel gegen den Ball“ gib es davon so viele, dass sich die Restgeschichte verflüchtigt
Ermittlungen im Friseur-Milieu sind mal was Neues. Der Schweizer Tatort behandelt die Sache ohne Haarspaltereien – nicht zuletzt geht es um Würde.
Kann man wirklich „Böse geboren“ werden? Die gleichnamige Folge des „Polizeiruf 110“ stellt sich diese absurde Frage.
Fünf Schüsse, Dragqueens und allerhand los in München: Ums Lebenlaufen inbegriffen. Und warum sollen die reden, die immer nur Hass abbekommen?
Obwohl die Frau im Graben nicht tot ist, fängt Kommissarin Brasch an zu ermitteln. Ein schauspielerisch reibungsloser Polizeiruf, der die Gehirnwindungen verknotet.
Die zweite Staffel der britischen Krimi-Serie „Signora Volpe“ (ZDF, Sonntag 22 Uhr) punktet mit schöner italienischer Kulisse und spannender Mörderjagd.
Mit Sharon Stone in „Basic Instinct“ bekamen pubertierende Jungs eine neue Frauenfantasie. Die Misogynie des Films war schon damals offensichtlich.
Es sind die einfachen Dinge, die gar nicht so einfach zu machen sind, die Kunst ausmachen. Der neue „Tatort“ aus Münster fängt immerhin gut an.
Vom Plot her kein ungewöhnlicher Tatort: Herausragend aber, wie die Kamera dafür sorgt, dass das Misstrauen im Dortmunder Dezernat auch uns erfasst.
Ein verdächtiges, unberechenbares Paar und ein Mord ohne Motiv: das bietet der neue „Tatort“. Erst versteht man nichts, dann plötzlich alles.
Mit einem grandiosen Finale geht Kommissar Borowski in Rente – oder etwa doch nicht? Das vorläufige Ende hat man jedenfalls wichtig genommen.
Leider hat dieser „Tatort“ einen tragischen Fehler: Er ist ein „Tatort“. Der übliche Ermittlerplot verträgt sich nicht gut mit dem interessanten Rest.
Ein Lobbyist wird in Berlin erschossen, er bleibt nicht das einzige Opfer. Hintergrund des ambitionierten Krimis ist der Krieg in Afghanistan.
Der wöchentliche Tatort-Film muss dem TV-Duell zwischen Scholz und Merz weichen. Doch ein Mord ist auch Ausgangspunkt dieses kriminellen Wahlkampfs.
Wieder einmal ein besonderer Tatort aus Kiel – und der vorletzte mit Kommissar Borowski. Eine Tote gibt es auch. Und sechs Männer, die süchtig sind.
In „München Mord“ geht es diesmal nicht ohne Esoterik ab. Aber zünftig ist es trotzdem. Und mindestens humortechnisch kommen alle auf ihre Kosten.
Hochdramatische Chose aus dem nicht minder hohen Norden: Beim vielschichtigen Actionthriller „Operation Omerta“ kommt keine Langeweile auf.
Wenn man wissen will, wer im Dorf warum tötet, darf es keine Eile geben. Und so ermittelt Kommissar Lannert diesmal auf der Schwäbischen Alb.
Der Kieler Kommissar bekommt es diesmal mit der Jugend zu tun. Eigentlich geht es aber um die Frage, worüber die Menschen überhaupt noch bestimmen.
Der Dresdner „Tatort“ beginnt wie ein plattes Geschlechterklischee, dann entwickelt er sich zu seinem Gegenteil. Das ist erzählerisch gut gelungen.
Viele Themen werden in diesen Ludwigshafener Jubiläumstatort reingepackt – und die Frage nach Anstand und Moral? Wird wenigstens mal gestellt!
Der Hessische Rundfunk kann auch mal genial: Der eigentliche Mordfall findet diesmal 1944 statt. Und diese Zeitmaschine funktioniert hervorragend.
Eine Studentin wird nach einer Party am Kanuclub ermordet. Die Ermittler müssen über sich hinauswachsen, um den Fall zu lösen.
Zwei Tote, zwei Familien, eine Kettenreaktion – der „Tatort“-Film „Trotzdem“ bleibt dennoch farblos. Schauspielerin Dagmar Manzel hat mehr verdient.
Im von Bastian Pastewka nerdig moderierten Krimipodcast „Kein Mucks!“ werden deutsche Hörspiele aus den 60er Jahren präsentiert. Manche klingen älter.
„Under the Bridge“ beschäftigt sich mit einem Mordfall auf Vancouver Island aus den 1990ern. Junge Mädchen sollen eine 14-Jährige umgebracht haben.
Den Krimi „Der Metzger und der Tote im Haifischbecken“ aus 2015 gibt es in der ARD-Mediathek zu sehen. „Wirklich unterhaltsam“, sagt unser Kritiker.
In „Tödliche Geheimnisse – Das Versprechen“ (ARD-Mediathek) zeigt sich Berlin von seiner hässlichen Seite. Es geht um schmutziges Geld am Bau.
Die Kult-Serie „Liebling Kreuzberg“ zeigt das raue Westberlin kurz vor der Wende. Kiezanwalt Liebling muss sich dort mit Kleinganoven rumschlagen.
In der ZDFneo-Serie „Der Schatten“ wagt eine Journalistin ihren Neustart in Wien. Doch kippt die Stimmung, als eine Bettlerin ihr Unheil prophezeit.
Das Ermittlerpaar in „Dunkle Wasser“ untersucht einen mutmaßlichen Suizid in den österreichischen Alpen. Oder war's vielleicht doch Mord?