taz.de -- Deutsche Geschichte

Neue Kinder- und Jugendbücher: Das Prinzip Hoffnung

Bildstarke Erzählungen über außergewöhnliche Frauen erinnern an Judith Kerr und Jella Lepman, die Flucht aus Nazideutschland und ihr Leben mit Büchern.

Wolfgang Beckers letzter Film im Kino: Geschichte ist, was man dabei fühlt

„Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ ist Wolfgang Beckers letzter, postum vollendeter Film. Seine Betrugsklamotte fragt nach dem Umgang mit Vergangenheit.

Auseinandersetzung mit Identität: „Ich wurde in Deutschland erst wirklich jüdisch“

Yfaat Weiss leitet das Dubnow-Institut in Leipzig. Ein Gespräch über jüdische Existenz, historische Verantwortung – und die Schönheit von Geschichte.

Aufgeladene Worte: Das angeblich Natürliche

Eine Ausstellung im Berliner Deutschen Historischen Museum untersucht, wie sich der Begriff von Natur mit der deutschen Geschichte wandelte.

Komödie „Sehnsucht in Sangerhausen“: Wo verstreute Seelen sich verbünden

Julian Radlmaiers Komödie „Sehnsucht in Sangerhausen“ verbindet leichtfüßig Geschichte, Kapitalismuskritik und politische Fragen. Geister gibt’s auch.

Die Deutschen und ihre Vergangenheit: Geschichtskuscheln

Das Befassen mit der eigenen Vergangenheit ist deutscher Volkssport. Aber nicht, um aus ihr zu lernen, sondern, um sich hinter ihr zu schützen.

Neues Gedenkstättenkonzept der Regierung: KZ-Gedenkstätten droht der Zerfall

Das Kabinett verabschiedet Konzept für die Erinnerung an das NS-Regime und die SED-Diktatur. Die Erinnerung an die Kolonialverbrechen kommt nicht vor.

Theaterstück zur Bornplatzsynagoge: Wiedergewinnung einer Synagoge

Zerstörung und Verlust prägen jüdische Geschichte auch in Hamburg. Jetzt widmet sich ein Theaterstück dem Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge.

55. Deutscher Historikertag in Bonn: Kein neuer Antisemitismusstreit

Der ganz große Knall blieb aus. Kontroversen wurden dennoch dezent sichtbar. Aufschlussreich waren neue Quellen zur NS-Besatzung in Osteuropa.

Neuer Kinofilm „Der Tiger“: Selbstbegegnung eines Ostfront-Täters

Dennis Gansel wirft das Publikum in die tiefen Abgründe des 2. Weltkriegs: Es ist ein interpretationsfähiger Antikriegsfilm mit Stärken und Schwächen.

Online-Projekt zur jüdischen Geschichte: Wo das Reformjudentum seine Wurzeln hat

Über die weltweit erste jüdische Reformsynagoge, eröffnet 1810 in Seesen, informiert ein neues Projekt des Portals „Jüdisches Niedersachsen online“.

Allerletztes Buch der Gereon-Rath-Reihe: Praliné mit doppeltem Zeitsprung

In „Westend“ lässt Volker Kutscher seine Kommissar Gereon Rath zurückblicken. Das von Kat Menschik illustrierte Buch ist ein Vergnügen für Fans.

Sexualforscher wird 200 Jahre alt: Karl Heinrich Ulrichs kämpfte für die Homo-Liebe

Der Mann aus dem ostfriesischen Aurich war seiner Zeit voraus. Trotz staatlicher Unterdrückung forderte er schon im 19. Jahrhundert die Ehe für alle.

Künstlerin über Bäume in der Stadt: „Bäume haben viel zu erzählen“

Bäume sind Teil der Stadtgesellschaft. Julia Nordholz lässt sie in ihrer Hamburger Soundinstallation „Parlament der Bäume“ zu Wort kommen.

Komplizierte Familiengeschichte: Historische Schränke rücken

In dem Roman „Eine Handvoll Dollarscheine“ erzählt Esther Dischereit eine komplizierte jüdisch-christliche, deutsch-amerikanische Familiengeschichte.

Kinotipp der Woche: Komödiantischer Ernst

Das Zeughauskino zeigt das filmische Werk des Wieners Schauspielers und Regisseurs Willi Forst, darunter die Verwechslungskomödie „Allotria“ von 1936.

Karl-May-Spiele in Bad Segeberg: Winnetou auf Goebbels’ Bühne

Die Karl-May-Spiele in Schleswig-Holstein ziehen jeden Sommer Hunderttausende Besucher*innen an. Vor 90 Jahren war die Freilichtbühne eine NS-Kultstätte.

Historiker über Antisemitismus: „Viele sehen sich unter Verdacht gestellt“

Die Angst, des Antisemitismus bezichtigt zu werden, kann dazu führen, dass realer Antisemitismus nicht wahrgenommen wird, sagt Historiker Enno Stünkel.

Freilichtmuseum zeigt „Ley-Bude“: Tiny Houses für das Reich

Die „Ley-Bude“ wurde in den 40ern als Behelfsheim für ausgebombte Volksgenoss:innen konzipiert. Eine steht nun im Freilichtmuseum am Kiekeberg.

Erinnerungsarbeit mit Kopfhörern: Eine Stadt geht in ihre Erinnerung ein

Wie Oldenburg im öffentlichen Raum verdrängt und gedenkt, zeigt das Staatstheater im Audiowalk „Zukunftsmusik – wir werden uns erinnert haben“.

Deutsche Verbrechen an Polen vor 1945: Ein Findling gegen das Vergessen

Der neue Gedenkort zur Erinnerung deutscher Verbrechen an Polen wurde neben dem Kanzleramt eingeweiht. Er soll nur ein fünfjähriges Provisorium sein.

Sachbuch „Spionage im Grenzland“: „Eine Warnung für heute“

Ein deutsch-dänisches Team hat die Spionagegeschichte Schleswig-Holsteins aufgeschrieben. Das Buch soll auch für aktuelle Spionage sensiblisieren.

Historiker über NS-Kultstätten: „Viele wurden als Freilichtbühnen einfach weitergenutzt“

Für ihre Propagandaveranstaltungen mit Menschenmassen bauten die Nazis Kultstätten. Der Umgang mit ihnen ist noch mangelhaft, beklagt Dietmar von Reeken.

Roman „Lila Eule“: Vom Beat-Club in die Kaderschmiede

Cordt Schnibbens Roman „Lila Eule“ steckt voll Musik, Zeitgeschichte und Popkultur. Dabei erschöpft er sich in der Reproduktion von Namen und Fakten.

Streit mit Hohenzollern beigelegt: Fünf Tabakdosen für ein Halleluja

Die Erben der Hohenzollernfamilie haben sich schlecht benommen. Dennoch werden sie mit Einfluss und Werten in Millionenhöhe belohnt.

Film „Ostpreußen – Entschwundene Welt“: Kein schönes Land

Filmemacher Hermann Pölking legt die Ideologie der historischen Bilder frei, die er montiert. Das macht seinen Dokumentarfilm interessant.

Buch über das Ende des „Dritten Reiches“: Gestellte Action für die Fotografen

Gerhard Paul beleuchtet so vielseitig wie spannend die letzten Tage der Reichsregierung unter Admiral Dönitz, die im Mai 1945 in Flensburg zusammentrat.

Historischer Roman von Arno Frank: Ein unaufhaltsamer Aufstieg nach ganz unten

Eine Kleinstadt zwischen 1935 und 1945: Arno Frank begleitet im Roman „Ginsterburg“ Deutsche, die sich nur allzu gerne der Nazi-Herrschaft unterwerfen.

150 Jahre Albert Schweitzer: Worüber der Theologe schwieg

Albert Schweitzers Tropenspital „Lambarene“ bot den Nachkriegsdeutschen tröstlich ablenkende Afrika-Fantasien. Der jüdische Anteil an der Leistung blieb tabu.

Buch über die Folgen des Bauernkriegs: Die Mikrophysik der Rache

War der Bauernkrieg 1525 mehr als ein Aufflackern ohne Tiefenwirkung für die deutsche Geschichte? Peter Seibert beleuchtet, was nach dem Aufstand kam.

Film über Dietrich Kuhlbrodt: Memoiren einer Rampensau

Dem Hamburger Juristen, Filmkritiker und Gesamtkunstwerk Dietrich Kuhlbrodt hat Arne Körner einen Porträtfilm gewidmet. Passender Titel: „Nonkonform“.

Tagung im Haus der Wannsee-Konferenz: Der Judenhass im Trend

Im Haus der Wannsee-Konferenz wird über die Aufarbeitung der Schoah diskutiert. Klaus Lederer fürchtet die Ausbreitung von Antisemitismus bei Linken.

Der Comic „Zeit heilt keine Wunden“: Ein unbequemer Zeitzeuge

Hannah Brinkmann erzählt die Geschichte Ernst Grubes nach. Er wurde als „Halbjude“ von den Nazis verfolgt und in der BRD als Kommunist inhaftiert.

Neuer Roman von Monika Zeiner: Schwarze Pädagogik und Discofox

In Monika Zeiners großem Epochenroman „Villa Sternbald“ schreiben Schulmöbel Geschichte. Die Autorin arbeitet mit abgründiger Melancholie und Ironie.

Germanistin über Namen von Orten: „Ortsnamen verwahren ausgestorbene Worte“

Die Indogermanistin Kirstin Casemir erforscht den prähistorischen Ursprung von Ortsnamen und die Entwicklung der Namen zwischen Rhein und Elbe.

Buchpremiere von Angela Merkel: Nur nicht rumjammern

Altkanzlerin Merkel stellt ihre Memoiren vor und spricht über die DDR, Männer in der Politik und Putin. Fehler bei ihrer Russlandpolitik sieht sie nicht.

Buch über deutsche Kolonialgeschichte: Noch längst nicht versöhnt

Brutale Exzesse: Politikwissenschaftler Henning Melber rechnet in seinem Buch schonungslos mit Deutschlands unbewältigter Kolonialgeschichte ab.

Doku über Hitlers Geburtsstadt Braunau: „Der Ort gilt als Ursprung des Bösen“

Regisseur Günter Schwaiger über seinen investigativen Dokumentarfilm „Wer hat Angst vor Braunau?“ und eine bis heute zu Unrecht stigmatisierte Stadt.

Historie der deutschen Grenze: Grenzen sind so 19. Jahrhundert

Die Debatte um die Grenzen Deutschlands erinnern an historische Debatten um nationale Souveränität – und zeigt: Grenzen sind soziale Konstrukte.

Sahra Wagenknecht und der Pazifismus: Heißer Krieg und Kalter Frieden

„Soldaten sind Mörder!“ Wirklich? Pazifismus kennt ein militärisches Notwehrrecht. BSW und AfD sprechen bei der Ukraine jedoch von „Kriegstreiberei“.

Buch über deutsche Bauernkriege: Was man wissen wollte

Der Historiker Gerd Schwerhoff entwirft ein enzyklopädisches Panoramabild des Bauernkriegs 1525. Das hat einen weiten Fokus – und blinde Stellen.

Ausstellung zum Hitler-Stalin-Pakt: Das geheime Zusatzprotokoll

Im Westen eher vergessen, prägt der Hitler-Stalin-Pakt von 1939 Teile Osteuropas bis heute. Darüber klärt eine Ausstellung in Berlin-Karlshorst auf.

Garnisonkirche in Potsdam: Chronik des Wiederaufbaus

Auf Initiative eines Rechtsradikalen ist der Turm der Garnisonkirche wiederaufgebaut worden. Gelder dafür kamen vor allem vom Bund.

Wiederaufbau der Garnisonkirche: Turmbau zu Potsdam

Nach jahrzehntelangem Streit eröffnet Bundespräsident Steinmeier den Turm der Garnisonkirche. Er soll für Versöhnung und Frieden stehen.

US-Vizepräsidentschaftskandidat: Tim Walz’ badische Wurzeln

Huch, wieder ein Deutschstämmiger! Der Hype um die Urahnen von Tim Walz zeigt, dass die Geschichte der Einwanderung in die USA wenig bekannt ist.

Deutsche Migration nach Brasilien: Bratwurst und Brezeln zum Jubiläum

Vor 200 Jahren kamen die ersten deutschen Einwanderer nach Brasilien. Sie hinterließen Spuren – in Sprache, Städtenamen und Institutionen.

Film „Führer und Verführer“ im Kino: Opfer der eigenen Inszenierung

„Führer und Verführer“ will hinter die Kulissen der Macht im Nationalsozialismus blicken. Doch der Spielfilm verwirrt mehr, als dass er aufklärt.

Ausstellung „Unter Nackten“ in Hannover: Raus aus den steinernen Städten

Hannover war einmal Hochburg der lebensreformerisch aufgeladenen Freikörperkultur. Davon erzählt eine Ausstellung auf Schloss Herrenhausen.

Ex-DDR-Fußballer über Spiel gegen BRD: „Wir hatten großen Respekt“

Bei der Weltmeisterschaft vor 50 Jahren schlugen die DDR-Fußballer im Hamburger Volksparkstadion die BRD mit 1:0. Harald Irmscher war dabei.

Autobiografie Wolfgang Schäubles: Spitzbübische Selbstdeutung

Hart, aber humorvoll: Die Erinnerungen von Wolfgang Schäuble machen spürbar, warum der Fast-Kanzler auch von Gegnern geschätzt wurde.