taz.de -- Religionsunterricht
Das Fach „Religion für alle“ an Hamburgs Grundschulen darf nur von gläubigen Lehrkräften unterrichtet werden. Das muss sich ändern.
In Hamburg gibt es bis Klasse 6 nur das Fach „Religion für alle“. Eine Petition soll nun ein Philosophie-Angebot durchsetzen.
Lehrpläne werden oft heiß diskutiert, nur an einem Fach wird nicht gerüttelt: am Religionsunterricht. Dabei könnten die Kirchen ihn sogar selbst übernehmen.
Die Evangelische und die Katholische Kirche in Niedersachsen wollen ihren Unterricht ab dem Schuljahr 2025/26 zusammenlegen. Hamburg ist schon weiter.
In Berlin soll Religion ordentliches Schulfach werden. Das kann auch eine Chance sein für ein Nachdenken über zeitgemäßen Glaubensunterricht.
In Hamburg gibt es für Schüler bis Klasse 6 nur das Fach Religion. Für konfessionsfreie Kinder sei das diskriminierend, sagt Kerstin Michalik.
Ab dem 1. August 2023 müssen alle neuen Religionslehrer in Hamburg Mitglied einer Kirche sein. Ältere Kollegen erhalten Bestandsschutz.
Evangelischer und katholischer Unterricht sollen in Sachsen zusammengehen – auch aus demografischen Gründen. Wie steht es mit anderen Religionen?
Die Kirchen haben schon lange eigene Bildungseinrichtungen. Der Humanistische Verband will jetzt auch eine – doch es gibt Gegenwind.
Der umstrittene Moscheeverband Ditib darf wieder beim islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen mitmachen. Daran gibt es massive Kritik.
Hessen setzte die Kooperation beim Islamunterricht mit Ditib aus. Dessen Klage wurde abgewiesen. Zu Unrecht, so das Verfassungsgericht.
Der Religionswissenschaftler Michael Stausberg hat eine nicht ganz unproblematische Globalgeschichte der Religionen im 20. Jahrhundert vorgelegt.
In Hamburg dürfen Lehrer in Zukunft ohne Mitgliedschaft in der Kirche keinen „Religionsunterricht für alle“ mehr geben. Bisher wurde das toleriert.
Konfessionsfreie Eltern müssen auch in Zukunft darauf vertrauen können, dass ihre Kinder in der Schule nicht bevormundet werden.
Ab 2025 soll es in Niedersachsen auch in der Grundschule alternativ zum Religionsunterricht das Fach „Werte und Normen“ geben. Gut so.
Bayern beschließt, das Angebot des Islamunterrichts auszubauen. Das Fach soll es zwar nicht flächendeckend, aber „bedarfsgerecht“ geben.
Bayern will Islamunterricht gar nicht mehr anbieten. Anderswo ist unklar, wie. Für die Gleichstellung der Religionen wäre er selbstverständlich.
Seit zehn Jahren gibt es islamischen Religionsunterricht für muslimische Schüler in Bayern. Ob der Modellversuch fortgesetzt wird, ist unklar.
Die Kurdische Gemeinde und der Islamverband Ditib liefern sich eine Schlammschlacht. Es geht um den Einfluss der Verbände in Deutschland.
Die Türkei muss Islamunterricht als Pflichtfach an staatlichen Schulen abschaffen. Der Europäische Menschengerichtshof hat das Land dazu verpflichtet.
Ditib und Schura wollen Teilnahme am neuen Religionsunterricht nicht empfehlen: Sie hätten lieber mehr Glaubensinhalte in die Lehrpläne geschrieben.
Zum nächsten Schuljahr soll das neue Unterrichtsfach „Religion“ eingeführt werden. Die Bildungsbehörde informiert darüber allerdings nur auf Nachfrage.
Weil ein Siebenjähriger vom Religionsunterricht befreit werden sollte, wies ihn eine katholische Grundschule ab. Nun muss er quer durch die Stadt fahren.
Die Kirche wehrt sich gegen die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im Unterricht. Dass sie da überhaupt was zu suchen hat, bezweifeln Kritiker.
Baden-Württemberg möchte die Akzeptanz sexueller Vielfalt in Schulen stärken. Die Kirchen nicht. Aber sollen Kirchen überhaupt Schule machen?
SchülerInnen sind nicht zum Religionsunterricht verpflichtet. Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten informiert darüber bundesweit.
Eine katholische Bekenntnisschule darf die Aufnahme eines muslimischen Schülers rechtmäßig verweigern, wenn der nicht am Religionsunterricht teilnehmen will.
Religionsunterricht ist Pflicht, genau wie die wöchentliche Andacht: Der Staat gibt Schulen auf – die Kirche stößt mit eigenen Lehranstalten in diese Lücken.
In mehreren deutschen Städten kann man nun islamische Theologie studieren. Dass es so mehr in Deutschland ausgebildete Imame geben wird, ist zweifelhaft.