taz.de -- Komödie
Eva Victors Regiedebüt „Sorry, Baby“ erzählt aus Opfersicht von sexualisierter Gewalt. Eine stille Screwball-Komödie würde man da eher nicht erwarten.
„Cannibal Mukbang“ ist eine feministische Horrorkomödie. Fleisch wird darin viel gegessen, aber nach ethischen Kriterien. Nun erscheint der Film als Bluray.
Julian Radlmaiers Komödie „Sehnsucht in Sangerhausen“ verbindet leichtfüßig Geschichte, Kapitalismuskritik und politische Fragen. Geister gibt’s auch.
Keine Bananenschale kommt unbetreten davon: Der Film „Kanu des Manitu“ erinnert an Wirtschaftswunderhumor und an wohlfeil-staubige Komödien.
In der Komödie „Materialists“ gerät Hauptdarstellerin Dakota Johnson zwischen Chris Evans und Pedro Pascal. Liebe dreht sich um Kapital und Kalkül.
Schlaufen zu Filmschleifen: Beim „Craft Club“ darf im Kino gestrickt werden. Demnächst sogar zu „Die Hochzeit meines besten Freundes“ mit Julia Roberts.
Cédric Klapischs Spielfilm „Die Farben der Zeit“ erzählt auf zwei historischen Ebenen von Feminismus und der Ambivalenz von technischen Innovationen.
Die Low-Budget-Komödie „#SchwarzeSchafe“ von Oliver Rihs knüpft als Remake an alte Erfolge an. Im Rahmen des Möglichen schafft der neue Film viel.
Das Zeughauskino zeigt das filmische Werk des Wieners Schauspielers und Regisseurs Willi Forst, darunter die Verwechslungskomödie „Allotria“ von 1936.
Regisseur James Madigan lädt mit seiner Actionkomödie „Fight or Flight“, die nun auf DVD erscheint, zur Reise in einem verrückten Flugzeug. Mancher verliert den Kopf.
George Lucas begegnet uns im Stil der 70er mit „American Graffiti“, im Anime „Mirai–Das Mädchen aus der Zukunft“ geht der vierjährige Kun auf Zeitreise.
Hitchcocks „The Man Who Knew Too Much“ läuft im witzigeren Original, die Kulinarik in „À la carte“ reicht von kunstvollen Pasteten bis Allgemeinwohl.
Chers Autobiografie braucht mehr als einen Band. Gayle Tufts präsentiert im Klick-Kino Teil eins, anschließend läuft der Cher-Klassiker „Mondsüchtig“.
Marius von Mayenburgs Kammerspiel „Nachtland“ erzählt mit viel schwarzem Humor von einem Streit um (Nazi-)Kunst, deren Wert und Erbe.
Diese Woche kehren Monty Python mit ihrem britischen Humor auf die Leinwand zurück. Auch der Stummfilm hat ein Comeback, ein sehr eifersüchtiges sogar.
Die Slapstick-Komödie „Hundreds of Beavers“ von Mike Cheslik behauptet sich mit minimalem Budget. Noch geringer sind ihre Anforderungen an Logik.
Regisseur Matthew Rankin führt in seinem Comedy-Drama-Film „Universal Language“ in eine mysteriöse transkulturelle Zone irgendwo zwischen Winnipeg und Teheran.
Das Berliner Gorki Theater führt Georges Bizets „Carmen“ als Tragikomödie auf. Zu vielen Verfremdungseffekten kommen verschobene Genderrollen.
In der US-Serie „No Good Deed“ geht es um einen Hausverkauf in einem In-Viertel von Los Angeles, satirische Familiengeschichten und jede Menge Dunkles.
Ist das noch Komödie oder schon Horror? Hugh Grant gibt in „Heretic“ einen eigensinnigen Bösewicht, mit viel britischem Charme, of course.
Der Regisseur Wolfgang Becker wurde mit der Komödie „Good Bye, Lenin“ bekannt. Journalisten hielten ihn gern für einen Ostler.
In ihrem neuen Film „Die geschützten Männer“ erprobt Irene von Alberti das Matriarchat in Berlin. Sie spricht über lachendes Nachdenken und Satire.
Diese Woche zurück auf der Leinwand: Die Marx Brothers, Autofahrten des Vertrauens in einem Kurzfilm nach Haruki Murakami und der X-Mas-grumpige Grinch.
Nicolas Stemann mischt am Hamburger Thalia Theater antike Dramen mit viel Pop. Das ist sehr unterhaltsam, aber Inhalte gehen im Theaterzauber unter.
Jukka Vidgren und Juuso Laatio blicken in „Heavier Trip“ selbstironisch auf die Metal-Szene. Skurriler Humor und Verständnis zeichnen die Komödie aus.
„Der nackte Wahnsinn“ ist seit vierzig Jahren eine beliebte Boulevardkomödie. Jetzt hat sie Oliver Reese am Berliner Ensemble inszeniert.
Die Netflix-Serie „Nobody Wants This“ will das Comeback der Romcom sein. Ganz gelingt ihr das aber nicht.
Die ZDFneo-Serie „This is gonna be great“ ist eine Hommage an Berlin als Heimat aller Suchenden. Ein Schwanken zwischen Komik und Albernheit.
Karsten Dusses Spaß-Krimi-Reihe „Achtsam morden“ ist ein Bestseller. Der zweite Teil im Altonaer Theater funktioniert, bleibt aber inhaltlich dünn.
Im neuen Weddinger Spielort migas ertönen Filmgespräche aus dem Archiv, im Odeon wird Jura in Pink getaucht, das Rollberg zeigt Horror im Feriencamp.
In Frankreich ist der Film „Was ist schon normal?“ ein Riesenerfolg. Zum Ensemble der klamottigen Komödie gehören viele Menschen mit Behinderung.
Kein Dauerwitzeln, sondern gekonnt inszenierte romantische Komödie: Anke Engelke und Bastian Pastewka glänzen in „Perfekt verpasst“.
Fünf klassische Kurzfilme Karl Valentins sorgen im Kino für alte Frische. Bloß Liesl Karlstadts Name fehlt im Titel der Auswahl von „Hirngespinsten“.
Der rumänische Regisseur Radu Jude hat eine schwarze Komödie gedreht. Er erzählt, wie er Trash und Hochkultur zu einer eigenen Form verbindet.
Ryan Gosling und Emily Blunt als ironisches Traumpaar: Die Retro-Action-Liebeskomödie „Der Fall Guy“ dreht sich um Stunts und ist ein großer Spaß.
In „Palm Royale“ bietet Kristen Wiig ihr komödiantisches Talent im Miami der 1960er Jahre auf. Um die Wipfel der High-Society weht ein eisiger Wind.
Er war Intendant der Berliner Volksbühne, vor allem aber Autor und Regisseur: René Pollesch. Mit 61 Jahren starb der Virtuose des Diskurstheaters.
Filmessays, Dokufiktion und Ökostreifen: Die Woche der Kritik widmet sich der Klimakrise. Das kann ernst oder so richtig versponnen und lustig sein.
Lebenskünstler oder Tagedieb? Adrian Goigingers Tragikomödie „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ zeigt Voodoo Jürgens als sympathischen Antihelden.
Die angenehm verpeilte Komödie „The Woddafucka Thing“ zeigt ein migrantisch geprägtes Berlin. Ihre Protagonisten sind Ganoven wider Willen.
Jetzt auch als Winteredition: Die Fantasy Filmfest White Nights zeigen Fantasy-Filme aus allen Sparten. Nagetiere und Dämonen führen das Programm an.
Witzgewitter: Der Regisseur Taika Waititi erzählt in seiner Komödie „Next Goal Wins“ ein weniger geläufiges Kapitel der Fußballgeschichte Polynesiens.
Die Schriftstellerin Pia Frankenberg war für kurze Zeit Regisseurin. Bei ihren improvisierten Filmen sollen die Pointen gar nicht sitzen.
Nerds erobern den Mobiltelefonmarkt, für kurze Zeit. Matt Johnsons Komödie „Blackberry“ über die wechselhafte Geschichte des ersten Smartphones.
Außenseiter:innen haben den besten emotionalen Kompass. Awkwafina zeigt das wie keine andere. Und dann wäre da noch ihre Stimme. Ein Fanbrief.
Bei Herbert Fritsch laufen sie noch gegen jede Wand, die Damen und Herren der Komödie „Pferd frisst Hut“. In Basel macht Grönemeyer die Musik dazu.
Die Komödie „Dumb Money“ erzählt vom Börsenwirbel um die GameStop-Aktie. Und vom Gebaren rund ums große Geldverdienen.
Der Kinofilm „Fearless Flyers“ ist eine hintergründige Komödie über Flugangst. Auf engstem Raum steuert der Film in Richtung Reykjavík.
Der Regisseur Sebastián Silva spricht über Existenzkrisen und die Komik von Misanthropie. Im Film „Rotting in the Sun“ inszeniert er seinen Tod.
Lidokino 10: Lachen mit Dalí und Franz Rogowski als Jenischer. Das Komische läuft bei den Filmfestspielen von Venedig hauptsächlich außer Konkurrenz.