taz.de -- Nachkriegszeit

Berliner Bildhauer in Wismar: Keine Zeit für Helden

Der Bildhauer Günter Anlauf war ein Poet der kleinen Form. In Wismar erinnert eine Ausstellung an den Künstler, dessen lässige Bären auch in Berlin stehen.

Auseinandersetzung mit Identität: „Ich wurde in Deutschland erst wirklich jüdisch“

Yfaat Weiss leitet das Dubnow-Institut in Leipzig. Ein Gespräch über jüdische Existenz, historische Verantwortung – und die Schönheit von Geschichte.

Heintje-Forschung im Museum: Heintje als Urinprobe und Vorstellung

Der Künstler Dieter Glasmacher hat Ende der 1960er ein Institut für Heintje-Forschung betrieben. Die Ergebnisse sind jetzt in Lüneburg zu sehen.

Architektur in Rotterdam: Ästhetisch freche Superquader

Die Kubushäuser sind selbst im architektonischen Experimentierfeld Rotterdam ein Hingucker. Man kann in ihnen auch behaglich übernachten.

Deutsch-Amerikanische Freundschaft: Doppelte Standards und eine abgekühlte Liebe

Karl-Heinz „Mickey“ Bohnacker fotografierte das Frankfurt der Nachkriegszeit. Die Bilder prägt eine Begeisterung für den American Way of Life.

Neue Weltordnung: Das Ende des Westens

Die USA ersetzen Stärke des Rechts durch Recht des Stärkeren – und die Achse zwischen Washington und Europa bricht. Europa muss sich neu finden.

Jiddische Zeitungen nach 1945: „Mir zuchn Krojwim“

Zwischen 1945 und 1950 blühte ein spezielles Pressewesen im Land der Täter auf: 150 verschiedene Titel erschienen für ca 200.000 jüdische Überlebende.

Film über den Architekten Sep Ruf: Leichtigkeit und Transparenz

Er war ein Star unter den Architekten der jungen Bundesrepublik: Sep Ruf. Der Dokumentarfilmer Johann Betz porträtiert ihn etwas zu glatt.

Topographie des Terrors: Zweifel an Opas Unschuld

Eine Ausstellung über den Umgang mit den Nazis nach 1945 wurde von einem Schulmuseum gestaltet. Sie wendet sich auch vor allem an jüngere Besucher.

50. Jahrestag Stammheim-RAF-Prozess: Die Stammheim-WG, ein deutsches Kammerspiel

Vor 50 Jahren wurde der RAF-Führung in Stuttgart-Stammheim der Prozess gemacht. Die Konfrontation von Guerilla und Staat spitzte sich weiter zu.

Berlin in der Nachkriegszeit: Aufbruch und Verfall

Zum 80. Jubiläum des Kriegsendes zeigt die Kommunale Galerie Berlin „Mit Trümmern Träume bauen“. Die Ausstellung erinnert an den Aufbauwillen 1945.

Automuseum PS.Speicher in Einbeck: Ein NS-Industrieboss als Nachkriegsheld

Niedersachsens Kultusminsterium lobt den PS.Speicher als außerschulischen Lernort. Der verschweigt die NS-Geschichte des Autobauers Ernst Heinkel.

Foto-Ausstellung über Nachkriegsberlin: Propaganda und Alltag

Als Schüler ist Werner Droste nach Berlin gekommen und hat die geteilte Stadt fotografiert. Nun gibt es eine Ausstellung der zufällig gefundenen Fotos.

Wieder im Kino: Zwischen Trümmern

Allerhand DEFA-Filme der Nachkriegszeit kehren auf die Leinwand zurück und auch der berühmte Findelbär Paddington ist back, diesmal mit Action-Twist.

Reisebericht über Nachkriegsdeutschland: Eine Stille aus Fragen

Der italienische Schriftsteller Carlo Levi bereiste 1958 das gespaltene Nachkriegsdeutschland. Sein Reisebericht ist feinfühlig und poetisch.

Doku über deutsche Entertainer-Ikone: Das deutsche Trauma weggelacht

20 Millionen Zuschauer schauten zu, wenn Heinz Schenk die alte BRD mit Nonsens und sexistischen Witzen unterhielt. Eine Doku erinnert an sein Werk.

Essay von Sebastian Moll: Die NS-Geschichte wegbetonieren

Sebastian Moll liefert mit seinem Essay „Das Würfelhaus“ einen psychogeografischen Abriss über den Städtebau von Frankfurt am Main.

Bayerisches Essen: Schweizer Käse, rohe Leber

Die Mutter unseres Autors propagiert Obstquark und Sanostol, der Vater isst bayerisch derb. Eine Kindheit zwischen Essensgenuss und Nahrungsaufnahme.

Drama „Sie kam aus Mariupol“ in München: Geschichte einer Ostarbeiterin

Der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov inszeniert an den Kammerspielen München das Stück „Sie kam aus Mariupol“. Es geht um Trauma.

Ausstellung „Die anderen 50er Jahre“: Als alle von nichts wussten

Eine Flensburger Ausstellung widmet sich den persilweißen 1950er-Jahren und den Abgründen, die zugleich verschwiegen wurden. Die Balance gelingt.

Dokumentarfilm „Born To Be Wild“: Heute leben sie in riesigen Villen

In „Born To Be Wild – Eine Band namens Steppenwolf“ lässt Regisseur Oliver Schwehm alte Rockstars erzählen – auch von ihren deutschen Wurzeln.

75 Jahre Ende der Berlin-Blockade: Rettung mit dem Rückflug

Über die Luftbrücke gelangten 1948/49 Tausende, in Berlin gestrandete Juden nach Westdeutschland und weiter. Eine bislang kaum beleuchtete Geschichte.

Geschichte der Psychoanalyse: Erfolg und Fluch

Dagmar Herzog hat in ihrem Buch die Entwicklung der Psychoanalyse dokumentiert. Es ist außerdem ein packendes Zeitgeist-Panorama.

Kinotipp der Woche: Kein Denkmal

Mit „Fassbinder. Tausende von Spiegeln“ liefert Ian Penman weit mehr als die Werkbiografie eines großen Regisseurs der deutschen Nachkriegszeit.

Betroffener über Kinderkur: „Schweigen statt Antworten“

Engelbert Tacke war sieben Jahre alt, als er zur Kinderkur geschickt wurde. Vor zwei Jahren stieß er auf die dunkle Vorgeschichte des Verschickungsheims.

Der Maler Alexander Camaro in Berlin: Die Geister der Stille

Das „Hölzerne Theater“ von Alexander Camaro ist ein legendäres Werk der frühen Nachkriegszeit. Die Camaro-Stiftung zeigt den Zyklus in Berlin.

Buch über westalliierte Soldatenclubs: Die Freiheit kam aus der Hüfte

Die Populärkultur der Westalliierten veränderte Deutschland stark. Wie das geschah, zeigt Lena Rudeck in „Vergnügen in Besatzungszeiten“.

Roman aus dem Jahr 1960: Die Schuld der bequemen Ratlosigkeit

Christian Geisslers „Anfrage“ ist eine radikale Anklage gegen das Fortleben nationalsozialistischen Denkens. Seine Neuauflage kommt zur rechten Zeit.

Andreas Maiers Roman „Die Heimat“: Ein Land vor der Sesamstraße

Der Schriftsteller Andreas Maier springt und hascht nach der verlorenen Zeit. Sein Roman „Die Heimat“ beschreibt, was sich hier alles verändern musste.

Der Sozialphilosoph Ulrich Sonnemann: Mehrstimmigkeit suchen

Der Sozialphilosoph Ulrich Sonnemann war ein Unruhestifter, Lagerdenken ließ er nicht gelten. Seine Wiederentdeckung lohnt sich.

Autofahren als Freiheitsversprechen: Stets auf Achse

Die Mutter unseres Autors war immerzu Automobilistin. Sie lebt nun im Heim und ihr Sohn reist am Steuer ihres letzten Wagens zurück in die Vergangenheit.

Hannovers Kinovergangenheit: Die Stadt der deutschen Stars

Das Buch „Premierenfieber“ und eine gleichnamige Ausstellung erinnern daran: Hannover war in den 1950er-Jahren Deutschlands Kinometropole.

Graphic Novel „Das Gutachten“: Im Schatten des Deutschen Herbstes

Süffisante Illustration der Bonner Republik: Jennifer Daniel erzählt eine westdeutsche Nachkriegsgeschichte zwischen RAF, Crime und Kuriositäten.

Veit Harlan und „Nachkriegsantisemiten“: Festhalten an Vorurteilen

Ein Vortrag am Fritz-Bauer-Institut beschreibt am Beispiel von Regisseur Veit Harlan die Genese des „Nachkriegsantisemiten“. Er sah sich als Opfer.

Kinotipp der Woche: Die Zeit danach

Die kleine Reihe „77. Jahre Kriegsende in Berlin“ im Kino Krokodil zeigt Filme und Wochenschauen der frühen Nachkriegszeit in Ost und West.

Rafael Seligmanns Buch „Rafi, Judenbub“: Ein Wohnsitz, keine Heimat

Im abschließenden Teil seiner Trilogie über seine Familie beschreibt Rafael Seligmann das Leben als jüdische Rückkehrer in München.

70. Todestag von Verleger Erich Lezinsky: Berliner Nachkriegspresse

Nach dem Zweiten Weltkrieg sortieren sich die Medien in Berlin. Dabei werden JournalistInnen sichtbar, die nicht vereinnahmt werden wollen.

Filmschaffende im Kalten Krieg: Nicht jeder war, was er vorgab

Der deutsche Nachkriegsfilm „Wir Wunderkinder“ war ein globaler Erfolg. Doch viele Mitspielende mussten ihre Vergangenheit vertuschen.

Spielfilm „Plan A“ im Kino: Nakam bedeutet Rache

„Plan A – Was würdest du tun?“ erzählt von einer jüdischen Organisation, die 1945 in Deutschland Anschläge plante. Nicht nur die Figuren enttäuschen.

Kinotipp der Woche: Prekäre Existenzen

Der Filmkenner Jan Gympel hat in der Reihe „Schon wieder Wohnungsnot!“ Berlin-Filme aus 100 Jahren zusammengestellt.

Film über NS-Minister Albert Speer: Schönfärben einer Nazikarriere

In ihrem Film „Speer Goes to Hollywood“ erzählt Vanessa Lapa, wie der ehemalige NS-Rüstungsminister sich in der Nachkriegszeit reinwaschen wollte.

Nachruf auf Gerd Ruge: Einer der Wichtigsten

Der Journalist Gerd Ruge ist im Alter von 93 Jahren in München gestorben. Er war Chronist von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis heute.

Kunst und Ideologie in der jungen BRD: Spätere Karriere inbegriffen

In der Nachkriegszeit waren auch Künstler erfolgreich, die schon die Nazis hofiert hatten. Das Deutsche Historische Museum geht dem nun nach.

Mirko Bonnés Roman „Seeland Schneeland“: Vermeintlich heroisch

Mirko Bonnés Roman „Seeland Schneeland“ erzählt von den Schrecken der Liebe und der Ich-Suche. Von einem müden Helden nach einer Extremreise.

Wolfgang Borchert-Gedenken in Hamburg: „Allesversucher und Nichtskönner“

Im Mai wäre der Schriftsteller Wolfgang Borchert 100 Jahre alt geworden. In seiner Heimatstadt Hamburg widmen sich diverse Veranstaltungen dem Autor.

Neuer Roman „The German Girl“: Ein Jahrzehnt auf Speed

Ulrike Sterblich erzählt von deutsch-amerikanischen Amphetamin-Freundschaften. Und liefert eine eigens kuratierte Playlist zu ihrem Roman.

Vera Tschechowa über den Paragraf 218: „Schrecklich, dass das normal war“

Vera Tschechowa war Schauspielerin, dann Regisseurin. Und auf dem berühmten „Stern“-Cover „Wir haben abgetrieben“. Ein Gespräch.

Forschungsprojekt zu Arbeitsmigration: „Weißer Schnee und schwarzes Brot“

Die Wilhelmshavener Schreibmaschinenfirma Olympia avancierte einst Dank griechischer Arbeitsmigranten zum Weltmarktführer. Wie war deren Leben?

Nachkriegsmoderne zu verkaufen: Was tun mit still gelegten Kirchen?

Vielerorts denken die Kirchen über die Verwendung jener Gotteshäuser nach, die in der Nachkriegszeit gebaut wurden.

Historiker über Professoren nach 1945: „70 Prozent waren Nazis“

Michael Jung hat erforscht, wie viele der Professoren, die nach 1945 an der Uni Hannover eingestellt wurden, NS-belastet waren. Es waren viele.