taz.de -- Raubkunst
Das Gremium soll künftig in strittigen Fällen über die Rückgabe von Kulturgütern entscheiden. Damit wird Kunstrestitution in Deutschland erleichtert.
Nach dem spektakulären Juwelenraub im Pariser Louvre arbeitet Frankreichs Politik das Versagen auf. Memes sorgen für den Rest.
Osnabrück hat sich verpflichtet, mit der neuen „Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubgut“ zusammenzuarbeiten – als eine der ersten deutschen Städte.
Wer ist der Künstler? In Passau geht man bei der Suche nach möglicher NS-Raubkunst neue Wege. Die ganze Stadt ist aufgefordert mitzumachen.
Um NS-Raubkunst im Besitz des Freistaats Bayern gab es Streit. Nun zeichnet sich eine für den CSU-Kunstminister Blume gesichtswahrende Einigung ab.
In einer Berliner Galerie hat die Künstlerin Zuzanna Czebatul Teile des Pergamonaltars nachgebaut und wirft so Fragen über den Status von Museen auf.
Ein paar Tage lang Mittelpunkt nicht nur der katholischen Welt: die Sixtinische Kapelle. Nur die Kardinäle hatten freie Sicht auf das Deckengemälde.
Viele Museen erforschen mittlerweile, wo ihre Objekte herkommen. So entstehen Datenbanken, die vom „Provenance Lab“ der Uni Lüneburg miteinander verbunden werden.
Seit 2008 fordert eine jüdische Familie ein Gemälde des impressionistischen Malers Lovis Corinth von der Stadt Hannover zurück. Doch die zögert.
Ein Berliner Adliger hält sich einen Leoparden als Haustier, der am 29. Januar 1932 ein Kind tötet. Konsequenzen muss das NSDAP-Mitglied kaum fürchten.
Eine Ausstellung in Hannover beleuchtet die Herkunft südamerikanischer Objekte aus prä-kolumbischer Zeit. Viele kamen auf illegalen Wegen nach Europa.
Ein Schiedsgericht soll künftig die Restitution von NS-Raubkunst erleichtern. Experten und Nachfahren von NS-Opfern haben Zweifel an dem Verfahren.
Berlinale-Gewinner: Mati Diops Film „Dahomey“ nimmt sich Restitutionsfragen mit magischem Dokumentarismus an.
Die neue China-Präsentation in Hamburgs Museum für Kunst und Gewerbe offenbart frühe Exportbeziehungen nach Europa. Und viele ungeklärte Provenienzen.
Kuratorin Ken Aïcha Sy spricht über radikale Ansätze der Museumsarbeit im Senegal. Sie fordert, dass europäische Sammlungsdepots dafür ihre Hoheit aufgeben.
Wertvolle chinesische Keramik ist mehrfach aus Museen gestohlen worden. Die Kunst kam einst ihrerseits auf dubiosen Wegen nach Deutschland.
Eine Linzer Ausstellung rekonstruiert die Geschichte während der NS-Zeit im Salzkammergut eingelagerter Kunst. Manches wird dabei weichgezeichnet.
Das Berliner Humboldt Forum zeigt eine Ausstellung über Raubkunst aus drei Epochen. Das beeindruckt, neigt aber zur Relativierung der Geschichte.
Die Rechte der Eigentümer von NS-Raubkunst werden gestärkt – gut so. Jetzt kommt es aber auf die Details der Neuregelung an.
Die Restitution von NS-Raubkunst an die Erben der Bestohlenen wird leichter. Verfahren können gegen den Willen der Besitzer eingeleitet werden.
Die Beratende Kommission zu NS-Raubkunst entscheidet gegen die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. Eine Zeichnung Adolph Menzels geht an die Erben.
Mit leeren Vitrinen inszeniert Hildesheims Roemer- und Pelizaeus-Museum seine Ausstellung als Notfall-Projekt: Im Herbst war es ausgeraubt worden.
Deutsche Museen sollen nicht länger Rückerstattungen von NS-Raubkunst blockieren können. Das verlangt die zuständige Kommission.
Weltweit werden antike Kunstgegenstände geraubt und teuer verkauft. Über die Dimensionen des illegalen Antiquitätenhandels ist nur wenig bekannt.
Neues aus Neuseeland: Nicht nur die Kunde von Rammstein ist nach down under vorgedrungen, auch andere Skelette aus Deutschland sind eingetroffen.
Vertreter der Chugach aus Alaska begutachten Objekte aus ihrer Heimat im Ethnologischen Museums in Berlin-Dahlem. Und würden sie gerne mitnehmen.
Im Madrider Museum Prado finden Forscher 70 Gemälde, die nicht dorthin gehören. Sie wurden von Truppen des Diktators Francos beschlagnahmt.
Der Parthenon thront über Athen. Doch seit über 200 Jahren fehlt ein Fries: Ein Brite ließ ihn mitgehen. Eine Rückgabe zieht sich. Jetzt tut sich was.
Über 50 Jahre lang verweigerte sich Deutschland der Rückgabe des kolonialen Raubguts. Nun will die Bundesrepublik Vorreiter sein.
Außenministerin Baerbock hat die ersten Beute-Bronzen an Nigeria zurückgegeben. Für das westafrikanische Land ist das ein bedeutender Schritt.
Die Debatte um Restitution ist omnipräsent, viele Museen erfinden sich neu. Doch die Ausstellung „Abenteuer am Nil“ bleibt davon ziemlich unberührt.
Die Bayreuther Uni verfügt über Kunstwerke, die unter Anleitung des Reformers Ulli Beier in einer Psychiatrie in Nigeria entstanden. Wem gehören sie?
Immer mehr Denkmäler in Westafrika erinnern an Helden, die gegen Kolonialmächte kämpften. Zum neuen Selbstbewusstsein trägt auch die Raubkunst-Debatte bei.
Im Humboldt Forum arbeiten sie für die letzte Teileröffnung im Herbst an einem Boot und an einem Dach. Es geht um das Ende herrschaftlicher Attitüden.
Frankreichs Präsident Macron sagt Benin Unterstützung gegen den Terrorismus zu. Zudem unterstützt er die Rückgabe von Raubkunst.
Deutschland hat sich per Vertrag zur Rückgabe kolonialer Raubkunst an Nigeria verpflichtet. Auch Berlins Prestigemuseum Humboldt Forum bewegt sich.
Große Restitutionswoche in der Hauptstadt: Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat das Placet für die Rückgabe von „Benin-Bronzen“ gegeben.
Nach Baden-Württemberg und Köln signalisiert nun auch Berlin, Benin-Bronzen aus dem Ethnologischen Museum an Nigeria zurückführen zu wollen.
Kathrin Kleibl ist Provenienzforscherin am Deutschen Schifffahrtsmuseum. Sie erforscht die Biografie von Gegenständen wie Schmuck, Kunst oder Möbeln.
Monika Edelmaier verkauft Kunst aus Afrika. Woher diese kommt, weiß sie nicht immer. In diesem Markt wird wenig nach Raubkunst geschaut.
Bislang denken alle an Afrika, wenn es um die Rückgabe von Raubkunst geht. Doch eigentlich müsste auch viel Kunst aus Deutschland nach China zurück.
Abenteurer, Kunsträuber und Pionier der Archäologie: Heinrich Schliemann fand Troja und scheidet noch zu seinem 200. Geburtstag die Geister.
Das Hamburger Museum am Rothenbaum wird seine als Raubkunst erkannten „Benin-Bronzen“ zurückgeben. Vorher stellt es die Objekte aber noch einmal aus.
Benins Präsident Patrice Talon darf 26 historische Objekte aus Paris nach Hause zurückbringen. Französische Truppen raubten sie im Jahr 1892.
Prominente Gäste fanden bei der feierlichen Eröffnung der Ethnologischen Ausstellung im Humboldt Forum deutliche Worte der Kritik.
Bald eröffnen die ethnologischen Sammlungen im Humboldt Forum. Ein Filmprogramm fasst am Sonntag Jahrzehnte der Kritik an solchen Museen zusammen.
In Benin City in Nigeria ist das Edo Museum of West African Art in Planung, in dem die Benin-Bronzen nach der Rückgabe ausgestellt werden sollen.
2010 wurde die Benin Dialogue Group gegründet, die der Rückgabe der geraubten Kunst den Weg geebnet hat.
Herbert Ganslmayr, Direktor des Bremer Überseemuseums, wollte schon vor 50 Jahren Raubkunst zurückgeben. Dafür wurde er von Kollegen angefeindet.
Wie die geraubten Kunstwerke aus Benin, die im wieder errichteten Berliner Stadtschloss präsentiert werden sollen, nach Deutschland kamen.