taz.de -- Srebrenica
Unser Korrespondent erinnert sich an Enttäuschungen über die internationale Gemeinschaft – und die Rückkehr des Lebens im belagerten Sarajevo.
Diese Woche perfektionierte die AfD ihre Würdelosigkeit, erzählte Trump Zollmärchen, suchte Merz Richter und hofften Conterganopfer auf Gerechtigkeit.
Vor 30 Jahren töteten Truppen der bosnisch-serbischen Armee mindestens 8.372 Bosniak:innen. Vor allem junge Leute tragen die Erinnerung daran weiter.
Die Opfer sind 1995 vor, während und nach dem Genozid von der Welt allein gelassen worden. Exemplarisch für die Kriegsverbrechen ist die Republika Srpska.
„Die Reparatur der Lebenden“ porträtiert zwei Frauen in Bosnien, die in Handarbeit Knochen sortieren und nach weiteren Massengräbern suchen.
Auch 30 Jahre nach dem Genozid von Srebrenica sucht Šejla Kamerić nach Wahrheit. Wie ihre Kunst das kollektive Trauma aufarbeitet.
Irma wird als Baby weggegeben, ihr Vater im Genozid von Srebrenica getötet. Ein „Zeit“-Podcast spricht mit Tätern und Überlebenden.
Die Bezeichnung „Völkermord“ für Srebrenica könne ihm „gestohlen bleiben“, sagte Peter Handke im ORF-Interview. Kritische Nachfragen gab es nicht.
Die bosnisch-herzegowinische Entität Republika Srpska erkennt die bosnische Polizei und Justiz nicht mehr an. Jetzt wächst auf dem Balkan die Kriegsangst.
Die EU steht vor dem Scherbenhaufen ihrer Beschwichtigungspolitik gegenüber Serbiens Präsidenten. Die Achse Serbien–Russland ist stärker denn je.
Schon vor der Kosovo-Intervention hat die Nato im Westbalkan eingegriffen und sogar einen Genozid verhindert. Aber der Frieden ist zunehmend gefährdet.
Über 8.000 Jungen und Männer wurden am 11. Juli 1995 von Serben im bosnischen Srebrenica abgeschlachtet. Von Aufarbeitung kann keine Rede sein.
Gegen den Widerstand Serbiens führt die UN-Vollversammlung einen Gedenktag an das Massaker im Jahr 1995 ein. Aber viele Länder enthalten sich bei der Abstimmung.
Die UN-Vollversammlung entscheidet über einen Internationalen Gedenktag für die 1995 ermordeten 8.000 Bosniaken. Serbien will das verhindern.
In der Teilrepublik Srpska gibt es Proteste gegen einen UNO-Resolutionsentwurf zum Massaker von 1995. Präsident Dodik nennt den Entwurf „inakzeptabel“.
Fünf Jahre nach dem Christchurch-Attentat sind die Debatten viel weiter nach rechts gerutscht. Strategien gegen Radikalisierung gibt es quasi nicht.
28 Jahre nach dem Genozid in Srebrenica schüren serbische Nationalisten alte Konflikte. Der Westen muss aufhören, die Brandstifter zu hofieren.
28 Jahre nach dem Massaker leben Serben und Bosniaken in Srebrenica wieder nebeneinander. Über die Ereignisse redet man jedoch immer noch nicht.
Auf dem Balkan gibt es eine Unkultur, Kriegsverbrechen zu verherrlichen. Der deutsche Hohe Repräsentant für Bosnien enttäuscht in seiner Amtsführung.
Im Jugoslawienkrieg wurden 20.000 Menschen Opfer sexualisierter Gewalt. Doch Gutachten zeigen: Die bosnische Justiz arbeitet das nur langsam auf.
Hoffnungen ruhten auf dem Ministerpräsidenten Dritan Abazović. Ein Abkommen mit der serbisch-orthodoxen Kirche brachte ihn nun zu Fall.
In Bosnien wurde der Krieg 1995 beendet, aber das Konzept der ethnischen Trennung dauert bis heute an. Jetzt besteht endlich Grund zur Hoffnung.
Vor 27 Jahren wurden im bosnischen Srebrenica über 8.000 muslimische Männer und Jungen ermordet – auch der Sohn und Ehemann von Munira Subašić.
Am 6. April 1992 begann der Krieg in Bosnien. Die diffuse Haltung der deutschen Gesellschaft diesem Land gegenüber hat sich bis heute nicht geändert.
Die bosnische Regiesseurin Jasmila Žbanić erzählt in ihrem Film „Quo vadis, Aida?“ eindringlich vom Massaker von Srebrenica. Leichen zeigt sie keine.
In Bosnien-Herzegowina drohen künftig mehrjährige Haftstrafen für die Leugnung von Kriegsverbrechen. In der Republik Srpska regt sich Widerstand.
Die Zivilgesellschaft wurde erhört. In Bosnien-Herzegowina drohen künftig mehrjährige Haftstrafen für die Leugnung von Kriegsverbrechen.
In Bosnien-Herzegowina gedenken die Menschen der Opfer des Völkermordes. Immer öfter fordert die Zivilgesellschaft, das Leugnen zu bestrafen.
Serbische Politiker sehen sich weiter als Opfer. Doch zunehmend tauchen in Serbien kritische Stimmen gegen die herrschende Meinung auf.
Hedija Krdzic verlor beim Massaker von Srebrenica ihren Mann. Sie berichtet, wie sie das Tribunal gegen den Ex-General Ratko Mladić sieht.
Vor 25 Jahren endete die Belagerung Sarajevos durch serbische Truppen mit 11.541 Todesopfern. Warum wird dieses Verbrechen bis heute kaum beachtet?
Die bosnische Regisseurin Jasmila Žbanić drehte mit „Quo Vadis, Aida?“ einen Film über das Massaker von Srebrenica. Den Anstoß gaben Zeitzeuginnen.
Die Vereinten Nationen werden 75 und müssen reformiert werden. Dennoch sollten ihre Leistungen nicht als selbstverständlich betrachtet werden.
Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar adaptiert Jean Cocteaus Stück „The Human Voice“. Ein anderer Film erinnert an das Srebrenica-Massaker.
Die deutsche Berichterstattung zeigt mangelhaftes Wissen über den Völkermord an den Bosniaken. Überall fehlt die Präzision und es wird verharmlost.
Beschämend: zum Srebrenica-Jahrestag lässt die Welt die Menschen in Syrien im Stich. Hilfe darf nicht vom guten Willen von Regierungen abhängig sein.
In Bosnien-Herzegowina wird unter Corona-Beschränkungen des Völkermordes gedacht. Eine Aussöhnung steht weiterhin aus.
Im Juli 1995 ermordeten serbische Milizen 8.300 muslimische Bosniaken. Die Welt schaute zu. Die Historikerin Marie-Janine Calic zur Frage: Warum?
25 Jahre nach Srebrenica leben immer noch viele Bosniaken auf serbischem Territorium in Flüchtlingszentren. Vergessen können sie das Massaker nicht.
Remzija Suljić ist 72 Jahre alt, Emina Krdzic war damals, als es geschah, ein Baby. Beide Frauen eint die Präsenz einer furchtbaren Vergangenheit.
25 Jahre nach dem Massaker herrscht der Wunsch nach Versöhnung. Doch wie soll das gehen, wenn die Täter bis heute ungestraft ihre Verbrechen leugnen?
Was junge Bosnier*innen in der Schule über Kriegsverbrechen lernen, hängt stark von der Schule ab. Das Bildungssystem vertieft die Gräben.
24 Jahre nach den Gräueltaten gedenken Bosnien und Herzegowina still der 8.000 Toten. Eine Ausnahme macht die serbische Teilrepublik Srpska.
Serbien gedenkt seiner Opfer des Krieges – von denen auf kosovarischer Seite will man nichts wissen. Echter Frieden sieht anders aus.
Das verschärfte Urteil für Radovan Karadzic wird Serbien aufwühlen. Will das Land in die EU, darf esnicht länger in Rechthaberei verharren.
Die Vize-Sprecherin des serbischen Parlaments, Vjerica Radeta, verunglimpft die verstorbene Vorsitzende der Mütter von Srebrenica.
Hatidza Mehmedović war eine Ikone der Zivilgesellschaft in Bosnien und Herzegowina. Ihr Leid führte sie in den politischen Kampf gegen das Vergessen.
23 Jahre nach dem Srebrenica-Genozid dauert die Bergung der Toten noch immer an. Sarah E. Wagner forscht über die forensische Aufarbeitung.
Das Tribunal hat sich bei der Aufarbeitung der Verbrechen im Bosnienkrieg verdient gemacht. Es ist ärgerlich, dass diese Instanz nicht fortbestehen wird.
Schuldig in fast allen Anklagepunkten. Mit dem Urteil gegen Ratko Mladić enden die Verfahren zum Bürgerkrieg in Jugoslawien.