taz.de -- Krimi
Im deutsch-niederländischen „Tatort“ bekommt Thorsten Falke einen neuen Kollegen. Das ist dröge. Unsere Autorin rät: Besser was anderes tun!
„Überlebe wenigstens bis morgen“ hätte eine einzigartige Story über die Vereinsamung junger Menschen sein können. Aber ...
„The Beast in Me“ erzählt von reichen New Yorkern, edlen Vororten, Angst und Gewalt. Angesichts des Wahlerfolgs von Zohran Mamdani ist das hochaktuell.
In „Down Cemetery Road“ ermitteln Ruth Wilson und Emma Thompson in Oxford, nach einer Romanvorlage von Mick Herrons – mit viel Witz und noch mehr Biss.
Charlotte Lindholm ist zurück – ohne Wagen, ohne Team, aber entschlossen. Der „Tatort“ aus dem Alten Land kommt mit Glyphosat-Streit und Dorfdrama.
Sandra Dünschedes „Friesendämmerung“ ist ein Krimi aus dem Golfmilieu. Der Streit um Windräder und illegale Müllentsorgung werden obendrauf gepackt.
Der Spielfilm „The Mastermind“ von Kelly Reichardt erzählt mit kleinsten Gesten von einem Kunstraub als ruheloses, irreversibles Scheitern.
Die Bestsellerreihe „Der Donnerstagsmordclub“ ist zum Schreien komisch. Die Verfilmung ist zwar nett anzusehen, doch reicht der Witz nicht an das Buch heran.
Der Serienhit „Slow Horses“ mit Gary Oldman geht in die fünfte Runde. Dabei besinnt sich die Serie zurück auf ihre Wurzeln und ist lustiger denn je.
In „Westend“ lässt Volker Kutscher seine Kommissar Gereon Rath zurückblicken. Das von Kat Menschik illustrierte Buch ist ein Vergnügen für Fans.
Tote, mit Gedichten über Schuld garniert: Kathrin Hankes und Claudia Krögers Serienkiller arbeitet im Krimi „Blutheide“ am Gesamtkunstwerk.
Morde haben in Krimis oft eine Verbindung zu vergangenen Verbrechen. Wie in „Über die Grenze“, einem überraschenden Regionalkrimi mit DDR-Geschichte.
Deutsche haben eine Vorliebe für englische Krimiserien, die in der Provinz spielen. Eine richtig gute ist „Ellis“ aus dem Jahr 2024. Sie spielt in Nordengland.
Wie alt sollten eigentlich ErmittlerInnen im Kriminalroman werden dürfen? Ein paar Gedanken aus Anlass der neuen Romane von Kate Atkinson und Sara Paretsky.
Autorin Doris Gercke stand für bündige, feministische Literatur, die alles ausdrückt, was erzählt gehört. Ihre Verlegerin Else Laudan nimmt Abschied.
Thriller, Roadmovie, Coming-of-Age-Geschichte: Dem argentinischen Autor Nicolás Ferraro ist mit „Ámbar“ ein geniales Genre-Amalgam gelungen.
Legendäre Kriminalromane von George Simenon und Philip Kerr erscheinen in hochwertig gestalteten Comicformaten. Es sind reizvolle Adaptionen.
Hitze, Staub und Gottesglaube: In seinem zweiten Kriminalroman führt Autor Femi Kayode seinen Ermittler in die Welt einer nigerianischen Freikirche.
Mit „Wackelkontakt“ hat Wolf Haas den ersten rekursiven Mafia-Roman der Welt geschrieben. Es ist ein fast unendlicher Lesespaß.
Mit schöner Bösartigkeit inszeniert Sébastien Marnier die Klassendifferenzen in Frankreich. Sein Film ist eine Krimikomödie um eine fragwürdige Erbin.
Nach über zehn Jahren schaut unsere Autorin auch „München Mord“. Die Serie rutscht ins Absurde, ohne zu nerven und überzeugt: vom Dialog bis zum Schnitt.
Leonardo Padura hat sich zum Chronisten einer Revolution in der Krise entwickelt. In seinem Roman setzt er sich mit der Zensur in Kuba auseinander.
Aus der Sicht der Frauen: In „Bright Young Women“ schreibt Jessica Knoll wütend gegen die Mythisierung von Gewalttätern an.
Jetzt kontrolliert atmen: Der Welterfolg „Achtsam morden“ erscheint als Serie – mit Tom Schilling. Sie ist eine Mischung aus Parodie und Didaktik.
Kika verfilmt Ute Krauses Krimi über eine Kindheit in der DDR. Dort werden komplexe Handlungen kindgerecht kommentiert.
Seit fast 15 Jahren sind TV-Ermittler auf der Lederslipper-Sanddüne Sylt unterwegs: Unaufgeregt und hemdsärmelig im Einsatz gegen Schampus-Trara.
In „Lady in the Lake“ gerät der Kriminalfall in den Hintergrund. Konfrontiert wird eine Journalistin indes mit medienethischen Fragen.
Ein Mantel-und-Degen-Sechsteiler aus Italien funktioniert wie ein Videospiel. Und macht durchaus Spaß. Politische Implikationen gibt es aber auch.
Vermisstenfall mit Tiefgang: In der neuen Apple-Serie „Sunny“ verschwimmen die Grenzen zwischen Robotern und Menschen in einem futuristischen Japan.
Der Krimi „Worüber man nicht spricht“ erzählt erschreckend real von säumigen Vätern und Psychoterror.
Manchmal schafft man es leider nicht selbst nach Italien. Aber man kann sich von der Netflix-Adaption von „Der talentierte Mr. Ripley“ mitnehmen lassen.
Henrik Siebolds „Inspektor Takeda und der schöne Schein“ ist ein fesselnder Rätselkrimi. Auch das Erbe des Kolonialherrn Schimmelmann ist Thema.
Im ersten Fall in Frankfurt haben es die Ermittler mit einer illustren wie mordenden Jagdgesellschaft aus Anwälten zu tun. Und mit der Schweinepest.
Der letzte „Tatort“ mit Florence Kasumba ist kein klassischer Krimi. Vielmehr ist es eine gesellschaftskritische Betrachtung der Lieferdienst-Branche.
Die Vier- und Marschlande bei Hamburg sind so idyllisch wie verwunschen. Nora Luttmers neuer Krimi „Schwarzacker“ macht sich das zunutze.
Shehan Karunatilakas epischer Roman „Die sieben Monde des Maali Almeida“ erzählt vom Bürgerkrieg in Sri Lanka. Er wurde mit dem Booker Prize ausgezeichnet.
Der letzte „Tatort“ aus Hamburg mit Kommissarin Julia Grosz erscheint im Neujahr. Sie hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen ist.
„Die Saat“ spielt zwischen Eisbärenattacken und der größten Samenbank der Welt. Also: gute Unterhaltung, wenn auch etwas konstruiert.
Jan Jepsen und Kester Schlenz „Der Schattenmann“, angesiedelt auf der Elbinsel Kalteofe, rührt an alte Traumata. Und beinahe versteht man den Täter.
Der Hamburger Krimi-Autor verzwirbelt Geheimdienstler, einen Ex-Afghanistan-Soldaten und einem „Gefährder“. Dazu reicht er er eine Prise Zen-Weisheit.
Ghostwriter für einen Toten: Lisbeth-Salander-Romane von Larsson sind blutig, aber sie sterben nicht. Eine neue Folge, geschrieben von Karin Smirnoff.
Der Regisseur Sebastián Silva spricht über Existenzkrisen und die Komik von Misanthropie. Im Film „Rotting in the Sun“ inszeniert er seinen Tod.
Ein Krimi über rechte Umtrieben in der hessischen Polizei birgt Potenzial. Doch letztlich plätschert der Tatort mit bemühten Dialogen vor sich hin.
Der erste „Tatort“ nach der Sommerpause ist ein aufgeschichteter Historienschinken. Das haben die Kommissarinnen nicht verdient.
Ein Paar versucht mit einem Urlaub seine Beziehung zu kitten. Es ist ein beklemmender Ausflug in das Innenleben eines notorischen Vermeiders.
Er war Dadaist, schrieb Satire und auch Kriminalromane: Vor 50 Jahren ist der antifaschistische Journalist und Schriftsteller Hardy Worm gestorben.
Mysteriöses Verschwinden im irischen Cork: In „Der Schwimmer“ von Graham Norton ermittelt eine charmante 72-jährige Hobbydetektivin.
„Die Guten und die Toten“ von Kim Koplin ist ein toll geschriebener Berlin-Thriller mit Noir-Elementen. Das Böse kriegt darin ordentlich auf die Mütze.
Die Krimikomödie „Medusa Deluxe“ geht es optisch üppig an, ohne beim Tempo zu überdrehen. Ein kurioser Todesfall trifft auf großartige Haarkreationen.
Die argentinische Regisseurin Laura Citarella hat mit wenig Geld viel Raum für Fantasie geschaffen. „Trenque Lauquen“ ist ein rätselhaftes Filmobjekt.