taz.de -- Ferkel

Tiere haben bisher in Deutschland keine Grundrechte. Das Bundesverfassungsgericht will daran vorläufig auch nichts ändern.

Niedersachsens Bauern klagen, das Betäuben von Ferkeln vor der Kastration sei sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Aber das kann nicht stimmen.

Ab Januar 2019 ist die betäubungslose Kastration von Ferkeln illegal. Die Große Koalition will den Termin nun verschieben. Tierschützer kritisieren das scharf.

Günther Meyer ist Tierschutzaktivist und filmt nachts heimlich die Zustände in Schweineställen. Er glaubt, dass Veterinäre die Augen verschließen.

Angeblich zum Schutz der Schweine: Schon Ferkeln wird der Ringelschwanz abgeschnitten. Niedersachsen will das nun beenden.

Im Osten Deutschlands herrscht Adrianus Straathof über Abferkelboxen, Futtersilos, Gülletanks. Eine Tierfabrik soll nun geschlossen werden.

Ein dänisches Schweinezucht-Magazin empfiehlt, mehr neugeborene Ferkel sofort zu erschlagen. Experten bezweifeln, dass das rechtens ist.

Auf die Bildern von erschlagenen kranken Tieren hat die Politik mit Erlassen reagiert. Die Züchter suchen jetzt nach dem besten Weg, Schweine zu töten.

Tierschützer dokumentierten das brutale Töten von Ferkeln. Niedersachsens Landwirtschaftsminister reagiert jetzt und will die Tötung von jungen Schweinen verbieten.

In deutschen Ställen werden offenbar massenhaft Ferkel getötet – weil die hochgezüchteten Sauen oft mehr Nachkommen als Zitzen haben.

Animal Rights Watch geht gegen Schweinezüchter vor: Schwache Ferkel, die wenig Ertrag versprächen, würden gesetzeswidrig erschlagen, klagen die Tierschützer.

Dank der mächtigen Agrarlobby bleibt das Tierschutzgesetz zahnlos. Nicht nur die Ferkelkastration ohne Betäubung ist weiter legal, kritisierten Tierschützer.

Bauer Thomas Gardewin über das neue Tierschutzgesetz, Kastration bei Schweinen, Narkosestress, fehlende Ärzte und Gefahren von Ringelschwänzen.