taz.de -- Rassistisches Attentat in Charleston: Dylann Roof ist prozessfähig

Der rassistische Attentäter von Charleston ist schuldig gesprochen und für prozessfähig erklärt worden. Nun will das Gericht über das Strafmaß entscheiden.
Bild: Dylann Roof wird am 18. Juni 2015, einen Tag nach dem Attentat, von Polizei eskortiert

Charleston afp | Der rassistisch motivierte Attentäter von Charleston, der in der US-Stadt ein Attentat auf eine afroamerikanische Kirchengemeinde verübt hatte, ist erneut für prozessfähig erklärt worden. Mit der Justizentscheidung vom Montag kann die Schlussphase des Prozesses gegen den 22-jährigen Dylann Roof beginnen. Er war Mitte Dezember wegen des Anschlags mit neun Toten in 33 Anklagepunkten für schuldig befunden worden, nun steht noch das Strafmaß aus.

Die Phase der Urteilsverkündung soll am Mittwoch beginnen. Die Richter müssen darüber befinden, ob der 22-Jährige eine lebenslange Haftstrafe bekommt oder zum Tode verurteilt wird. Roof will sich in der Schlussphase seines Verfahrens selbst verteidigen. Er ließ zudem verlauten, dass er nicht die Absicht habe, selbst Zeugen aufzurufen.

Roof hatte sich im Juni 2015 in der Emanuel African Methodist Episcopal Church in Charleston im Staat South Carolina unter die Teilnehmer einer Bibelstunde gemischt und dann plötzlich um sich gefeuert. Er tötete den Pastor und acht Gemeindemitglieder. Er wurde später gefasst.

Roof steht noch ein zweiter Prozess bevor. Er ist auch vor einem Gericht des Staats South Carolina wegen des Attentats angeklagt. Dieser Prozess soll Mitte Januar beginnen. Auch in diesem Verfahren fordern die Ankläger die Todesstrafe.

3 Jan 2017

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