taz.de -- Was fehlt …: … die ersten Pokémon-Toten

Virtuell und draußen: Pokémon Go bringt StubenhockerInnen an die frische Luft. Und verbindet Smartphone- und reale Welt.
Bild: Pokémon-Go-SpielerInnen kommen sich näher während einer Release-Party in Toronto.

„Mehr Tote durch Selfies als durch Haiangriffe“ – diese Schlagzeile aus dem März haben wir noch immer im Ohr. Quasi jeder alberne neue Trend fordert irgendwann auch ein Zufalls-Todesopfer, was dann zu Medienrummel, Verdammung von allem Neuen, Klagen über Zivilisationsverlust usw. führt.

Auch beim neuen [1][Smartphone-Hype Pokémon Go] wird es dazu kommen, schließlich muss man beim Spielen permanent auf den Bildschirm starren. In der Lüneburger Heide war es fast soweit: drei Spieler sind in eine echte Schießübung gestolpert. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung am Wochenende berichtete, sammelte ein Wachdienst die drei auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr im niedersächsischen Bergen auf. Dort wurde den Angaben zufolge gerade mit scharfer Munition zu Übungszwecken geschossen.

Den Angaben zufolge hatten die Pokémon-Jäger sich weder von einer geschlossenen Schranke noch der roten Flagge, die auf Schießübungen hinweist, vom Betreten des militärischen Sperrgebiets abbringen lassen. Dem Bericht zufolge müssen sie nun mit einer Anzeige wegen unbefugten Betretens einer militärischen Anlage rechnen. Sie sind nochmal davon gekommen. Die nächsten Dummen werden sich schon finden. (afp, taz)

16 Jul 2016

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